Profil der HFBK Hamburg
Die Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) ist ein Ort der künstlerisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Fragestellungen der sich rasant verändernden Gegenwart. Ausgehend von der künstlerischen Praxis entfalten sich hier Forschungsprozesse in einer Atmosphäre des vernetzten Denkens und Arbeitens und es wird mit neuen Formen, Sprachen und Methodiken experimentiert. Theorie und Praxis, Ästhetik und Diskurs verzahnen sich eng miteinander. In Bezug zu den komplexen gesellschaftlichen Transformationsprozessen entwickelt sich die HFBK Hamburg dabei selbst kontinuierlich weiter. Gegründet vor 250 Jahren als Ausbildungsstätte für angewandte Gestaltung ist sie heute eine international renommierte Kunsthochschule, die für zukunftsorientierte Lehre und Forschung in und mit den Künsten steht.
Mit ihrem breiten Lehrangebot bietet die HFBK Hamburg die Möglichkeit einer disziplinenübergreifenden künstlerischen und wissenschaftlichen Qualifizierung. Gut 950 Studierende arbeiten, lernen und forschen derzeit gemeinsam in Studios, Ateliers und Werkstätten und werden von rund 70 Lehrenden in Seminaren, Gesprächen und Exkursionen intensiv begleitet. Die persönliche Entwicklung der Studierenden steht dabei im Vordergrund. Das interdisziplinär ausgerichtete Studium ist frei und offen gestaltet und folgt keinem starren Curriculum, sondern bietet viel Raum zur individuellen und kollektiven Erprobung und Entfaltung künstlerischer Forschungsprozesse, eingebettet in ein vielfältiges, internationales Netzwerk. Ziel ist die Befähigung der Studierenden, Methoden für eine selbstbestimmte, experimentelle Forschung und innovative ästhetische Praxis in allen künstlerischen Disziplinen zu entwickeln.
Als erste Kunsthochschule in Deutschland hat die HFBK Hamburg einen modularisierten, konsekutiven Bachelor- und Master-Studiengang „Bildende Künste“ eingeführt, der international anschlussfähig ist. Er folgt mit seinen sieben Studienschwerpunkten einem transdisziplinären Verständnis künstlerischer Entwicklungsprozesse, welches weder an eine Abgrenzung zwischen „angewandt“ und „frei“ noch zwischen „künstlerisch“ und „wissenschaftlich“ gebunden ist. Neben der Bildhauerei und Malerei können sich die Studierenden auch der Grafik und Fotografie, dem Film, Design und Bühnenraum sowie den Zeitbezogene Medien widmen. Ergänzt um den wissenschaftlichen Schwerpunkt Theorie und Geschichte der Künste befördert das Angebot kunst- und kulturtheoretische, ästhetische, kunsthistorische und medienspezifische wie auch kunstpädagogische Studien in einer großen Breite und Tiefe. Ermöglicht wird zudem eine postgraduale Qualifikation zum Dr. phil. in artibus und seit 2025 auch zum PhD in Art Practice.
In 20 exzellent ausgestatteten Werkstätten – beispielsweise Holz, Metall, Kunststoff, Film, Fotografie, Werkstatt für Drucktechniken wie 3D, Lithographie, Radierung und Siebdruck, Keramik, Gips und Textil – werden Material- und Anwendungswissen sowie die notwendigen handwerklichen und technischen Fertigkeiten vermittelt. Die Bibliothekswerkstatt als transdisziplinärer Lern-, Arbeits- und Diskursraum lässt die Verbindung von Theorie und Praxis, Produktion und Vermittlung für Lernende, Forschende und externes Publikum erfahrbar werden. Sie begleitet digitale und analoge Publikationsprojekte, die Forschungsergebnisse dokumentieren und das Buch als ästhetisches Medium immer wieder neu interpretieren.
Eng verbunden mit den künstlerischen Entwicklungen der Gegenwart greift die HFBK gesellschaftliche Debatten auf, bietet Diskursformate für multiple Öffentlichkeiten, initiiert Netzwerke und Transferprozesse mit unterschiedlichen Communities. Im Institute for Contemporary Art and Transfer (ICAT) finden diese Aktivitäten zu einem umfangreichen Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Professionalisierungsprogramm zusammen. Die Erweiterung der Bibliothek um die sich als „dritter Ort“ verstehende Extended Library ergänzt diesen Ansatz um performative, theoretische und literarische Angebote.
Die internationalen Aktivitäten der HFBK Hamburg bündeln sich im hochschuleigenen Art School Alliance-Programm, das den Kern der weltweiten Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen in 11 Ländern darstellt. Ziel ist der nachhaltige Ausbau von partnerschaftlichen Netzwerken zwischen Hamburg und Afrika, Asien sowie Europa, die auf der Basis eines intensiven persönlichen Austauschs der Studierenden geknüpft sind. Ein Artists-in-Residence-Programm mit Fokus auf Gastkünstler*innen aus dem Globalen Süden ergänzt die kosmopolitische Ausrichtung. Gleichzeitig sorgen langfristig angelegte Kooperationen mit Kunst- und Forschungseinrichtungen in der Region für vielfältige Impulse zur Vernetzung von Forschung und Lehre in der lokalen Kunst- und Wissenschaftslandschaft.