de en

Lerchenfeld #53: Von Mäusen und Menschen

Im vergangenen Jahr hat die HFBK Hamburg eine groß angelegte Befragung ihrer Absolvent*innen vorgenommen. Im Mittelpunkt standen Fragen nach der aktuellen Lebens- und Arbeitssituation. Die Ergebnisse sind aufschlussreich – vor allem im Bezug zum Kunstmarkt

– Text von Astrid Mania

Seit nunmehr zwanzig Jahren vollzieht sich im März ein Ritual, das viele Teilnehmer*innen und Beobachter*innen des Kunstmarkts mit Spannung erwarten: die Veröffentlichung des Art Market Reports. Er verdeutlicht anhand von Zahlen, Tabellen und Grafiken, ob im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger Kunst, Schmuck und Antiquitäten erworben wurden, von wem, bei wem und in welchen preislichen Dimensionen. Ursprünglich verfasste seine Autorin, die Ökonomin Clare McAndrew, ihn für die Maastrichter Kunst- und Antiquitätenmesse TEFAF. 2017 wurde McAndrew von der Art Basel abgeworben – nun erscheint der Report unter der sperrigen, sponsorenberücksichtigenden Bezeichnung Art Basel and UBS Global Art Market Report.[1] Mit der Länge des Namens wuchs auch sein Umfang: Der aktuelle Bericht, der auf das Geschäftsjahr 2019 schaut, umfasst gut 380 Seiten.[2]

Warum aber sollten wir uns an einer Kunsthochschule mit einer solchen Monstrosität befassen? Weil wir in dem kapitalistischen System, in dem wir leben und arbeiten – manchmal auch synonym zu verwenden – alle in den Kunstmarkt bzw. bestimmte Bereiche des Kunstmarkts eingebunden sind. Geht es beispielsweise den Galerien gut, geht es, idealerweise, auch den Künstler*innen gut.[3] Auch für die Lehre an einer Kunsthochschule ist zumeist ein gewisser Erfolg, der sich auch ökonomisch spiegelt, Voraussetzung. Dass „der Markt“ bei vielen dennoch reflexhafte Abwehrreaktionen hervorruft, liegt im Wesen einer Kunst nach westlich-kapitalistischem Muster. Pierre Bourdieu, Soziologe und Verfasser einsichtsreicher Reflexionen zu Kunst und ihren Märkten, diagnostiziert das Verschleiern der ökonomischen Interessen auf dem Gebiet der Kunst als die Folge ihrer Befreiung aus klerikalen und aristokratischen Auftraggeberverhältnissen: Die Künstler*innen mussten sich nach einer neuen Kundschaft umschauen und fanden sie in Gestalt der viel beschworenen und beschimpften Bourgeoisie. Damit entstand zugleich die Notwendigkeit, die Legitimation der Kunst neu zu denken, in ihr beispielsweise ein Instrument zur Kultivierung von Geist und Gesellschaft oder etwa den Ausdruck reinen Geistes zu sehen. In der Folge, so Bourdieu, lautete die Spielregel für den Kunstmarkt, dass man „nur tun[kann], was man tut, indem man so tut, als täte man es nicht.“[4]

Scheinen also die ökonomischen Interessen (an) der Kunst hervor, ist es, als sähe man das Koordinatengitter auf dem Holodeck der Enterprise: Beides ist unerwünscht. Womöglich erklärt die Tarnung vieler ökonomischer Transaktionen auch, warum sich nachweislich falsche Erzählungen über die angeblich am wirtschaftlichen Erfolg so desinteressierten Künstler der Moderne ebenso hartnäckig halten wie die Rede von der brotlosen Kunst. Natürlich sieht es einkommenstechnisch für freie Künstler*innen nicht gerade rosig aus, euphemistisch formuliert. In einer anschaulichen, noch farbenfroheren Grafik, die Die Welt in einem Artikel aus dem Jahr 2017 publizierte, zeigt sich, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen für Maler bei 14.120 Euro lag, das der Malerinnen bei 9.773 Euro. Erstaunlicherweise – gilt die Malerei doch vor allem unter Galerist*innen als sichere Bank[5] – rangierte das gemittelte Jahreseinkommen von Performancekünstlern immer noch bei 10.521 Euro (ihre Kolleginnen kamen auf magere 7.943 Euro).[6] Entsprechend schätzte Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des deutschen Kulturrats, in besagtem Beitrag, dass fünf Jahre nach Ende des Studiums „fünf Prozent noch auf dem freien Markt aktiv“ seien.

Einen Prozentpunkt weniger attestierte bekanntlich das Symposium Überlebensrate 4% – Aktuelle Frontberichte aus der Kunstakademie an der HFBK. Angesichts dieser verheerenden Zahl ließ sein Organisator und Malerei-Professor Werner Büttner die Teilnehmer*innen des Symposiums die „Existenzberechtigung von Kunstakademien“, gemessen am „Lebenserfolg ihrer Absolventen“, wie es im Vorwort hieß, diskutieren – eine bewusst provokative Frage, die dennoch zeigt, wie sehr sich der Diskurs über Kunst und die Qualifikationen zu deren Ausübung in Richtung ökonomischer Quantifizierbarkeit verschoben hat und daran gekoppelt wird.[7]

Eine nicht-repräsentative und nicht-systematische Befragung unter ihren Absolvent*innen hat die HBK Braunschweig durchgeführt. Zwar sind die Befunde, auf die Annette Tietenberg in ihrem Essay referiert, damit nicht wissenschaftlich belastbar, doch deckt sich ihr Fazit so verblüffend mit dem der aktuellen Untersuchung hier am Haus, dass die Passage in voller Länge zitiert werden soll: „Befragungen an der HBK Braunschweig, so wenig verlässlich solche stets ideologisch eingefärbten politischen Instrumente auch sein mögen, haben ergeben, dass viele Absolvent*innen der freien Kunst tatsächlich in einen anderen Beruf eingemündet sind oder nebenbei jobben. Dennoch bekennen die meisten, ob im Feld der Kunst erfolgreich oder nicht, sie seien mit ihrer Lebenssituation zufrieden, obwohl sie, nach eigenen Angaben, unregelmäßige Einkünfte haben und generell weniger Geld verdienen als Gleichaltrige in anderen Berufen, also vermutlich eher — wie schon Bruce Nauman ahnte — von der Hand in den Mund leben. Viele sagen, dass sie, noch einmal vor die Entscheidung gestellt, ein Studium zu ergreifen, wieder Kunst studieren würden und nichts anderes. Die Aussicht darauf, die Fähigkeit zu erlangen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, wird offenbar höher geschätzt als das Versprechen von ungebremstem Konsum.“ (S. 60)

Dies ist auch das grobe Fazit der Umfrage, die im Oktober 2019 von Henning Lohmann und Sascha Peter von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Fachbereich Sozialökonomie, an der Universität Hamburg unter Absolvent*innen der HFBK durchgeführt wurde.[8] Umfragen sollte man in der Tat mit einem gesunden Misstrauen begegnen. Gerade zeitaufwändigen Analysetools haftet oft das Vorurteil an, sie würden lediglich von „den Frustrierten“ genutzt, die hier ein Ventil für ihre Unzufriedenheit fänden. Dagegen spricht allerdings, dass die Mehrzahl der Befragten (immerhin rund ein Drittel der angeschriebenen Alumni hat teilgenommen) ihr Studium an der HFBK als „sehr hilfreich“ (38 %) bzw. „ziemlich hilfreich“ (44 %) für die Entwicklung der eigenen künstlerischen Persönlichkeit beschreiben. (S. 23 ff) Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei der Frage nach der Relevanz des Studiums „für den Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten, die die Befragten tatsächlich in ihren kunstnahen und kunstfernen Tätigkeiten nutzen“. Hier zeichnet sich im Ergebnis eine Pattsituation ab. Dennoch – eine überwältigende Mehrheit würde nach eigener Aussage wieder an der HFBK studieren: 18 % sagen, „ja, ganz sicher“, und 56 % „ja, wahrscheinlich“.

Wie sieht es nun konkret mit der wirtschaftlichen Situation ehemaliger HFBK-Studierender aus den freien Künsten aus? Und wie setzt sich ihr Einkommen zusammen? 18 % aller Befragten waren 2018 abhängig beschäftigt, 43 % selbständig, worunter künstlerische ebenso wie die sogenannten kunstnahen Tätigkeiten fallen. Bei 31 % stammte das Einkommen aus einer Kombination beider Erwerbsformen. Geschlechtsunterschiede sind hier nicht markant. Bei den Selbständigen machten die künstlerische Arbeit 44 % und kunstnahe Tätigkeiten 33 % des Einkommens aus, bei den hybrid Beschäftigten liegt das Verhältnis bei 22 % zu 33 %. Wer in abhängiger Beschäftigung stand, erreichte lediglich einen Einkommensanteil von 6 % durch künstlerische Praxis (alle Zahlen für 2018). Eine Tabelle, die die ausgeübten kunstnahen und kunstfernen Tätigkeiten näher spezifiziert, veranschaulicht, dass das Gros der HFBK-Absolvent*innen mit 16,4 % im Bereich „Lehrende und ausbildende Berufe“ zu finden ist – dabei wurden Lehramtsstudierende bei der Umfrage nicht berücksichtigt. Dieses Berufsfeld sorgt also auch im Bereich der freien Künste für ein ansatzweise solides Einkommen. 23,5 % der ausgeübten Tätigkeiten lagen im in sich sehr diversen Bereich der darstellenden und unterhaltenden Berufe; hier wiederum sticht die Kennziffer „Museumsberufe ohne Spezialisierung, Museums- & Ausstellungstechnik“ mit 7,1 % heraus. Eine weitere relativ hohe Prozentzahl findet sich erwartungsgemäß bei den „Berufen im Grafik-, Kommunikations- und Fotodesign“ mit 6,5 %; bei den kunstfernen Tätigkeiten kommen „Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe“ insgesamt auf 9,9 %.

Die realen Einkommensverhältnisse sehen entsprechend aus. Den höchsten Prozentsatz (ca. 22 %, die Grafik ist in Fünferschritte unterteilt) machen Brutto-Einkommen bis jährlich 6.000 Euro aus (alle Zahlen für 2018), gefolgt von der Einkommensspanne 6.000 bis 12.000 Euro (ca. 16 %). Einkommen ab 30.000 Euro bis hin zu und über 96.000 Euro erzielten jeweils um die fünf bzw. deutlich weniger Prozent der Befragten. Die sogenannten Hybriderwerbstätigen erreichen dabei das höchste Einkommen, wobei nicht ersichtlich ist, durch welche Tätigkeiten genau sich dieses ergibt. Konkrete Zahlen gibt es zu den Einkünften aus künstlerischer Tätigkeit: Abhängig Beschäftigte erwirtschafteten durch ihre künstlerische Praxis ein durchschnittliches Einkommen in Höhe von 607 Euro, Selbständige 11.245 Euro und hybrid Erwerbstätige 6.125 Euro. Dies kommt den Befunden der Künstlersozialkasse bzw. des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler nahe.

Legt man die Anzahl der verkauften Arbeiten zugrunde, so muss man die Preise bei den Werken der HFBK-Absolventinnen im Durchschnitt wohl als ausgesprochen niedrig ansetzen. Im arithmetischen Mittel kamen die männlichen Absolventen auf 13,2 verkaufte künstlerische Arbeiten, weibliche auf 8,1 und sich als divers bezeichnende auf 6,8.[9] 44 % dieser Verkäufe resultierten laut Umfrage aus Selbstvermarktung, die nicht weiter spezifiziert ist. Die immer wieder kolportierten Erfolgsstorys von Künstler*innen, die über die sozialen Medien zu Ruhm und Geld gelangen, scheinen auf die Absolvent*innen der HFBK eine geringe Wirkung zu haben: Aus der gleichen Gruppe nutzen nur 6 % Instagram (11 % der Männer, 4 % der Frauen), 32 % haben eine eigene Internetpräsenz (29 % / 33 %), und 26 % aller Befragten (27 % / 24 %) sind weder auf Instagram aktiv, noch verfügen sie über eine eigene Webseite.

Eine Galerievertretung hatten 34 % der sich als männlich im Gegensatz zu 27 % der sich als weiblich definierenden Absolvent*innen. Das entspricht nicht den Befunden des aktuellen Art Market Reports. Im Durchschnitt, hier spielt die Dominanz der männlichen Künstler vor allem im Bereich der Klassischen Moderne und der Nachkriegskunst eine Rolle, sind mehr Künstler als Künstlerinnen in den Galerieprogrammen zu finden.[10] Anders sieht es global im Bereich der sogenannten Emerging Artists aus. Hier verzeichnet der Bericht einen Frauenanteil von 48 %. Vor diesem Hintergrund müssten eigentlich mehr Absolventinnen der HFBK eine Galerievertretung finden.

Die Mehrheit der Galerien, die ehemalige Studierende der HFBK repräsentieren, nimmt auch an Kunstmessen teil, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Dies ist in Hinblick auf das ökonomische Wohlergehen von Künstler*innen insofern relevant, als dass 2019 immerhin 30 % der jährlichen Umsätze bei Galerien mit einem Geschäftsvolumen bis 500.000 US-Dollar auf Messen erzielt wurden, 34 % bei Galerien mit einem Jahresumsatz zwischen 500.000 und einer Million US-Dollar, wobei die Bedeutung von lokalen und internationalen Messen hier in etwa gleichauf ist, so der Art Market Report. Eigene stichprobenartige Nachfragen bei deutschen und österreichischen Galerien im Jahr 2016 ergaben, dass eine mittelständische Galerie für die Teilnahme etwa an der Art Basel mit Kosten in Höhe von über 100.000 Euro rechnen muss.[11] Die verdient man nicht mit junger, erschwinglicher Kunst. Diese wird denn auch eher auf regionalen Messen gehandelt. So zählen laut Report zu den auf deutschen Messen ausgestellten Künstler*innen im Zeitraum 2015 bis 2019 immerhin 21 % zu den Emerging Artists, wobei auch hier wieder der Anteil der Künstlerinnen bei nur einem Drittel liegt. Allerdings verfügt Deutschland nach der Selbstpulverisierung der Berliner Messe Art Berlin mit der Art Cologne und der Art Karlsruhe nur noch über zwei größere Veranstaltungen. Ob sich die besonders in Berlin im Fahrwasser der Hauptmesse segelnden Nebenmessen wie die Positions mit ihrem Angebot bis 50.000 Euro halten können, bleibt abzuwarten. Vielleicht ist es aber auch die große Chance für Messen, die auf Käuferschichten zielen, die in der allgemeinen Berichterstattung und damit im Bewusstsein vieler vor lauter Auktionsrekorden und Wahnsinnspreisen gar nicht mehr vorkommen. Man kann es daher nicht oft genug betonen: Es gibt bezahlbare spannende, wundervolle, beglückende Kunst.

Von Bedeutung sind auch die Standorte der Galerien, die Absolvent*innen der HFBK vertreten. An erster Stelle steht hier Hamburg (17), gefolgt von Städten außerhalb Deutschlands (14) und Berlin (12). Das spricht für ein erfreuliches Engagement des Hamburger Kunsthandels. Angesichts der oben genannten Kosten allein für große Messen, allen voran jedoch die laufenden Posten für Miete und Nebenkosten, Personal, Produktion von Kunstwerken und der eigene Lebensunterhalt, muss eine Galerie es sich buchstäblich leisten können, auf junge und im Verhältnis erschwingliche Kunst zu setzen. Je höher der Kostenapparat einer Galerie, umso höher müssen natürlich auch die Preise sein, die sie für ihre Künstler*innen bzw. deren Werke aufruft. Die deutschen Galerien setzten laut Art Market Report in den Jahren 2015 bis 2019 in ihrem Programm zu 47 % auf Emerging Artists. Und je höher der Umsatz einer Galerie, die im Primärmarkt agiert – also als direkte Mittlerin zwischen Künstler*in an Sammler*in auftritt – desto geringer der Anteil der Emerging Artists. Allerdings gibt es in Deutschland auch nur wenige Galerien, die international mit den Großen mithalten könnten. Im Gegenzug bedeuten junge Künstler*innen verhältnismäßig geringe Kosten etwa in der Produktion und einen überschaubaren Aufwand in der administrativen und logistischen Abwicklung ihrer Ausstellungsprojekte. Jedoch können kleinere Galerien häufig nicht mit dem wachsenden Erfolg ihrer Künstler*innen mithalten; letztere wechseln dann zu etablierteren, finanz- und personalstärkeren Händler*innen, und deren ökonomisch gesehen jüngere Kolleg*innen müssen Ausschau nach der nächsten vielversprechenden Position halten.

Gemessen an der Zahl der einzelnen Verkäufe, so der Art Market Report, führt der Bereich von künstlerischen Werken (und Antiquitäten bzw. Schmuck) bis 50.000 US-Dollar mit großem Abstand, jedoch ist dieses Preissegment nur noch für 27 % aller Umsätze verantwortlich. In früheren Jahren sorgte es mitunter für den Löwenanteil der Umsätze, was speziell für jüngere Künstler*innen keine ganz so gute Nachricht ist. Geraten die Galerien in den unteren Preisregionen unter Druck, wackelt das Fundament. Erschwerend kommt hinzu, dass die Politik in Deutschland sich bislang nicht gerade als kunstmarktfreundlich erwiesen hat – möglicherweise aus der oben skizzierten Aversion dem Kunstmarkt gegenüber. Während in anderen Ländern Galerien etwa Unterstützung bei der Teilnahme an Messen erhalten, weil sie als kulturelle Botschafterinnen verstanden werden, ist von solchen Maßnahmen hierzulande nichts bekannt. Dabei hatte der globale Kunstmarkt, so die Schätzungen des Art Market Report, im Vorjahr ein Gesamtvolumen von 64,1 Milliarden US-Dollar. Der Anteil Deutschlands am weltweiten Markt beträgt zwar nur klägliche zwei Prozent, das sind in der Summe aber immer noch 1,28 Milliarden US-Dollar.

Dr. Astrid Mania ist Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne. Außerdem schreibt sie regelmäßig für die Süddeutsche Zeitung über den Kunstmarkt.

[1] S. hierzu das Interview mit Clare McAndrew: Mania, Astrid: „Suche nach Sicherheit“, in: Süddeutsche Zeitung, Feuilleton/Kunstmarkt, 25./26. März 2017, S. 22 sowie als Auszug unter http://www.sueddeutsche.de/kultur/rueckblick-gute-preise-gute-besserung-1.3434957

[2] Wer hineinschauen möchte – bitte sehr: https://www.artbasel.com/news/art-market-report

[3] Die folgende Anmerkung steht nur deshalb unter den Fußnoten, damit der Fluss des Textes nicht leidet, sie ist keinesfalls nebensächlich: Tatsächlich kommt es häufiger vor, dass Galerien im Falle eines Verkaufes den Künstler*innenanteil nicht auszahlen, weil sie finanziell unglücklich verstrickt sind. Diskretes Umhören empfiehlt sich, ehe man sich auf die Geschäftsbeziehung mit einer Galerie einlässt.

[4] Bourdieu, Pierre: Kunst und Kultur. Zur Ökonomie symbolischer Güter,Schriften zur Kultursoziologie 4. Suhrkamp, Berlin 2014/2016, S. 98.

[5] In diesem an Zahlen und Umfragen nicht armen Text soll der Verweis auf die Galerienstudie 2013 des Instituts für Strategieentwicklung nicht fehlen, wonach 75% aller Verkäufe in deutschen Galerien über Werke der Malerei erzielt wurden.

[6] https://www.welt.de/wirtschaft/article171309538/Preisgekroent-und-trotzdem-nur-ein-Hungerlohn.html (letzter Zugriff 6. März 2020)

[7] Am 14. Juli 2017 im Rahmen ihrer 250-Jahr-Feier an der HFBK. Es mündete in die gleichnamige und im Gegensatz zur Behauptung ihres Titels überaus erfolgreiche Publikation: Sie ist vergriffen. Dankenswerterweise ist sie auf der Webseite der HFBK zum freien Download verfügbar: www.hfbk-hamburg.de/documents/497/Uberlebensrate_4_pdf.pdf

Die Zahl von 4% Überlebensrate basiert auf einer Befragung zur wirtschaftlichen und sozialen Situation Bildender Künstler*innen, die vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) im Jahr 2016 durchgeführt wurde. Walter Grasskamp relativierte diese Zahl in seinem Beitrag mit einem Verweis auf die anderen Berufsfelder jenseits der freien Kunst, für deren Ausbildung die Kunstakademien ebenfalls Sorge tragen. Vgl. Grasskamp, Walter: „Die Legitimität der Kunstakademie“, in: überlebensrate 4 %, aktuelle frontberichte aus der kunstakademie, Hamburg 2018, S. 27 – 49, 27f.

[8] Die Studie steht als pdf-Dokument auf der Website der HFBK Hamburg zum Download zur Verfügung unter www.hfbk-hamburg.de

[9] Sofern sie in den Jahren 2018 und 2019 künstlerisch tätig waren.

[10] In Deutschland lag das Verhältnis im Jahr 2013 laut der bereits erwähnten Galerienstudie entsprechend bei 75% zu 25%.

[11] Mania, Astrid: „Stadt, Land, Kunst – Messen werden für Galerien immer wichtiger. Der Umsatz ist hoch, das Risiko aber auch“, in: Süddeutsche Zeitung, Feuilleton/Kunstmarkt, 26./27. November 2016, S. 22, sowie http://www.sueddeutsche.de/kultur/kunstmessen-stadt-land-kunst-1.3266288?reduced=true

Es wird in Schwarz/Weiß die Nachaufnahme eines menschlichen Auges gezeigt. Auf der Pupille ist ein Atomstern zu sehen.

Still aus US Civil Defense Film Atomic Alert (1951), 10 min 34 sec, Courtesy of the Diefenbunker: Canada’s Cold War Museum.

Archives of the Body - The Body in Archiving

Mit einem Symposium, einer Ausstellung, einem Filmprogramm und einer digitalen Publikation untersucht das von Prof. Hanne Loreck und Vanessa Gravenor konzipierte Forschungsprojekt die Ordnungsform "Archiv" im Hinblick auf den menschlichen Körper. Welche Körperarchive und -diskurse haben sich durchgesetzt? Welche Potenziale für politisch-ästhetischen Widerstand und Aktivismus konnten und können entstehen?

Es ist eine abstrakte Malerei in unterschiedlichen Gelb-, Blau und hellen Brauntönen zu sehen. Ein Kreis in Beige lenkt den Fokus leicht auf die linke Bildhälfte.

Sharon Poliakine, Untitled, 2023, Öl auf Leinwand, Detail

Neue Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa

Anlässlich einer neuen Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa präsentiert die HFBK Hamburg eine Ausstellung der Künstler*innen Birgit Brandis, Sharon Poliakine und Studierender der HFBK.

Zwischen blauen Frühlingsblumen hindurch ist der Haupteingang der HFBK Hamburg mit seinem Portal zu erkennen.

Der Eingang der HFBK Hamburg im Frühling; Foto: Ronja Lotz

Aktuelle Ausstellungsempfehlungen

Derzeit finden zahlreiche Ausstellungen mit HFBK-Beteiligung statt. Wir stellen eine kleine Auswahl vor und laden zum Ausstellungsbesuch in der vorlesungsfreien Zeit.

Sieben Personen stehen vor einer bunten Wand aus unterschiedlich farbigen Stoffstreifen.

Besucher*innen der Jahresausstellung 2024; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2024 an der HFBK Hamburg

Vom 9. - 11. Februar 2024 (jeweils 14 - 20 Uhr) präsentieren die Studierenden der HFBK Hamburg ihre künstlerischen Produktionen des letzten Jahres. Im ICAT ist neben der von Nadine Droste kuratierten Gruppenausstellung »Think & Feel! Speak & Act!« mit Arbeiten von Master-Studierenden auch die Präsentation der Austauschstudierenden des Goldsmiths, University of London, zu sehen.

Begutachtung der eingereichten Mappen durch die Aufnahmekommission

How to apply: Studium an der HFBK Hamburg

Vom 1. Februar bis 5. März 2024, 16 Uhr läuft die Bewerbungsfrist für ein Studium an der HFBK Hamburg. Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

In der linken Bildhälfte wird ein Übermensch großes Objekt gezeigt. Ein aus Metall bestehender Kubus mit unterschiedlichen Objekten darin. Dahinter kann man vier Leinwände, die ein hochkantiges Format aufweisen, erahnen. An der rechten Wand steht eine Tischvitrine und an der Wand sind zwei großformatige Blätter angebracht.

Ausstellungsansicht des Hiscox Kunstpreises 2023; Foto: Tim Albrecht

(Ex)Changes of / in Art

Zum Jahresende ist an der HFBK Hamburg viel los: Ausstellungen im ICAT, die Open Studios der ASA-Studierenden in der Karolinenstraße, Performances in der Extended Library und Vorträge in der Aula Wartenau.

Extended Libraries

Wissen ist heute von überall und zeitunabhängig abrufbar. Welche Rolle(n) können dann noch Bibliotheken übernehmen? Wie können sie nicht nur als Wissensarchiv dienen, sondern die künstlerische Wissensproduktion unterstützen? Beispielhaft stellen wir Bibliotheksprojekte von Studierenden und Alumni sowie unseren neuen Wissensraum vor: die Extended Library.

Semestereröffnung 2023/24

Wir begrüßen die zahlreichen neuen Studierenden zum akademischen Jahr 2023/24 an der HFBK Hamburg. Ein herzliches Willkommen gilt auch den neuen Professor*innen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.

Auf einer Wand wurden Buchseiten mit Malereien und Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten angebracht. Außerdem sind zwei Buchumschläge des Buches "Die Völker der Erde" zusehen.

Detailansicht Rajkamal Kahlon, People of the Earth (Die Völker der Erde), 2017 - 2021

And Still I Rise

Seit über 20 Jahren gilt das Interesse der US-amerikanischen Künstlerin Rajkamal Kahlon den Zusammenhängen von Ästhetik und Macht, die über historische und geografische Grenzen hinweg vornehmlich durch Gewalt organisiert sind. Mit dieser Einzelausstellung stellt die HFBK Hamburg das vielseitige Werk der Professorin für Malerei und Zeichnen erstmals dem Hamburger Kunstpublikum vor.

Eine Person steht an einem Mischpult auf der Bühne der Aula. Hinter ihr laufen bunte nonfigurative Bilder auf einer großen Leinwand. Im Vordergrund der Szene liegen die Besuchenden auf dem Boden, gebettet auf Kissen. Ein helles Licht strahlt aus der linken oberen Ecke in die Kamera.

Festival "Klassentreffen" von Prof. Michaela Melián, Konzert von Nika Son; Foto: Lukes Engelhardt

No Tracking. No Paywall.

Just Premium Content! Der (fehlende) Sommer bietet die ideale Gelegenheit, um Versäumtes nachzuholen. In der Mediathek der HFBK Hamburg lassen uns Lehrende, Studierende und Alumni an Wissen und Diskussionen teilhaben – an emotionalen Momenten und kontroversen Diskursen. Durch Podcasts und Videos bringen sie sich in aktuelle Debatten ein und behandeln wichtige Themen, die gerade im Fokus stehen.

Let's talk about language

An der HFBK Hamburg studieren aktuell ca. 350 internationale Studierende, die 55 unterschiedliche Sprachen sprechen – zumindest sind das die offiziellen Amtssprachen ihrer Herkunftsländer. Ein Viertel der Lehrenden hat einen internationalen Hintergrund. Tendenz steigend. Aber wie gehen wir im Alltag mit der Vielsprachigkeit der Hochschulmitglieder produktiv um? Welche Wege der Verständigung lassen sich finden? Die aktuelle Lerchenfeld-Ausgabe beschäftigt sich mit kreativen Lösungen im Umgang mit Mehrsprachigkeit und lässt zahlreiche ehemalige internationale Studierende zu Wort kommen.

In der Eingangshalle der HFBK steht eine Holzbude mit dem hinterleuchteten Schriftzug "Würstelinsel". Davor stehen ein paar Leute.

Hanna Naske, Würstelinsel, 2023, Installation in der Eingangshalle der HFBK Hamburg; Foto: Miriam Schmidt / HFBK

Graduate Show 2023: Unfinished Business

Vom 13. bis 16. Juli 2023 präsentieren 165 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2022/23 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg.

Ein verkleideter Mann mit Sonnenbrille hält ein Schild in Sternform in die Kamera. Darauf steht "Suckle". Das Bild ist in Schwarz-Weiß aufgenommen.

Foto: Honey-Suckle Company

Let`s work together

Kollektive haben Konjunktur im Kunstbetrieb. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Zum Start des Sommersemesters 2023 widmet sich die aktuelle Ausgabe des Lerchenfeld-Magazins dem Thema der kollektiven Praxis, stellt ausgewählte Kollektive vor und geht aber auch den Gefahren und Problemen kollektiven Arbeitens nach.

Jahresausstellung 2023, Arbeit von Toni Mosebach / Nora Strömer; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2023 an der HFBK Hamburg

Vom 10.-12. Februar präsentieren Studierende aus allen Schwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im AtelierHaus. Im dort ansässigen ICAT kuratiert Tobias Peper, Künstlerischer Leiter des Kunstvereins Harburger Bahnhof, eine Ausstellung mit HFBK-Masterstudierenden. Zudem stellen dort 10 Austauschstudierende des Goldsmiths, University of London ihre Arbeiten aus.

Symposium: Kontroverse documenta fifteen

Mit dem Symposium zur documenta fifteen am 1. und 2. Februar 2023 möchte die HFBK Hamburg Hintergründe und Zusammenhänge analysieren, unterschiedliche Standpunkte ins Gespräch bringen und eine Debatte ermöglichen, die explizit den Antisemitismus im Kunstfeld thematisiert. Die Veranstaltung bietet Raum für divergente Positionen und will Perspektiven für die Gegenwart und Zukunft des Ausstellungmachens eröffnen.

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

Das Beste kommt zum Schluss

Zum Jahresende finden nochmals zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen mit HFBK-Kontext statt. Einige davon tragen wir hier zusammen. Auch einen kurzen Ausblick auf zwei Vorträge im Rahmen des Professionalisierungsprogramms im Januar finden sich in darunter.

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Festival und Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image

Als abschließender Teil des künstlerischen Forschungsprojekts laden das Festival und Symposium vom 24.-27. November 2022 zu Vorführungen, Performances, Vorträgen und Diskussionen ein, die das Potenzial der bewegten Bilder und des (menschlichen und nicht-menschlichen) Körpers erforschen, unseren gewohnten Kurs umzukehren und die herrschende Ordnung der Dinge zu verändern.

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Herzlich willkommen - und los geht's!

Wir freuen uns, zum Wintersemester 2022/23 viele neue Gesichter an der HFBK Hamburg begrüßen zu können. Einige Informationen und Hintergründe zu unseren neuen Professor*innen und Gastprofessor*innen stellen wir hier zusammen.

Einzelausstellung von Konstantin Grcic

Vom 29. September bis 23. Oktober 2022 zeigt Konstantin Grcic (Professor für Industriedesign) im ICAT - Institute for Contemporary Art & Transfer der HFBK Hamburg eine raumgreifende Installation aus von ihm gestalteten Objekten und bereits existierenden, neu zusammengestellten Gegenständen. Parallel wird der von ihm konzipierte Raum für Workshops, Seminare und Büro-Arbeitsplätze im AtelierHaus in Betrieb genommen.

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Kunst und Krieg

„Jeder Künstler ist ein Mensch“. Diese so zutreffende wie existenzialistische Feststellung von Martin Kippenberger (in ironischer Umformulierung des bekannten Beuys Zitats) bringt es in vielerlei Hinsicht auf den Punkt. Zum einen erinnert sie uns daran, nicht wegzusehen, (künstlerisch) aktiv zu handeln und unsere Stimmen zu erheben. Gleichzeitig ist sie eine Ermahnung, denen zu helfen, die in Not sind. Und das sind im Moment sehr viele Menschen, unter ihnen zahlreiche Künstler*innen. Deshalb ist es für Kunstinstitutionen wichtig, nicht nur über Kunst, sondern auch über Politik zu diskutieren.

Merlin Reichert, Die Alltäglichkeit des Untergangs, Installation in der Galerie der HFBK; Foto: Tim Albrecht

Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun

Vom 8. bis 10. Juli 2022 präsentieren mehr als 160 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2021/22 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg. Parallel ist in der Galerie der HFBK im Atelierhaus die Ausstellung der sudanesischen Gastlektorin Amna Elhassan zu sehen.

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Der Juni lockt mit Kunst und Theorie

So viel Programm war schon lange nicht mehr: Ein dreitägiger Kongress zur Visualität des Internets bringt internationale Webdesigner*innen zusammen; das Forscher*innenkollektiv freethought diskutiert über die Rolle von Infrastrukturen und das Symposium zum Abschied der Professorin Michaela Ott greift zentrale Fragen ihrer Forschungstätigkeit auf.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Finkenwerder Kunstpreis 2022

Der 1999 vom Kulturkreis Finkenwerder e.V. initiierte Finkenwerder Kunstpreis hat eine Neuausrichtung erfahren: Als neuer Partner erweitert die HFBK Hamburg den Preis um den Aspekt der künstlerischen Nachwuchsförderung und richtet ab 2022 die Ausstellung der Prämierten in der HFBK Galerie aus. Mit dem diesjährigen Finkenwerder Kunstpreis wird die US-amerikanische Künstlein Renée Green ausgezeichnet. Die HFBK-Absolventin Frieda Toranzo Jaeger erhält den Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld, im Hintergrund der Bau von Fritz Schumacher; Foto: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

Nach mehr als 40 Jahren intensiven Bemühens wird für die HFBK Hamburg ein lang gehegter Traum Wirklichkeit. Mit dem neu eröffneten Ateliergebäude erhalten die Studienschwerpunkte Malerei/Zeichnen, Bildhauerei und Zeitbezogene Medien endlich die dringend benötigten Atelierräume für Master-Studierende. Es braucht einfach Raum für eigene Ideen, zum Denken, für Kunstproduktion, Ausstellungen und als Depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg

Nach der digitalen Ausgabe im letzten Jahr, findet die Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg wieder mit Publikum statt. Vom 11.-13. Februar präsentieren die Studierenden aus allen Studienschwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im neu eröffneten Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Wer spricht? Wer malt welches Motiv? Wer wird gezeigt, wer nicht? Identitätspolitische Fragen spielen in der Kunst und damit auch an der HFBK Hamburg eine wichtige Rolle. Das hochschuleigene Lerchenfeld-Magazin beleuchtet in der aktuellen Ausgabe Hochschulstrukturen sowie Studierendeninitiativen, die sich mit Diversität und Identität befassen.

Foto: Klaus Frahm

Foto: Klaus Frahm

Summer Break

Die HFBK Hamburg befindet sich in der vorlesungsfreien Zeit, viele Studierende und Lehrende sind im Sommerurlaub, Kunstinstitutionen haben Sommerpause. Eine gute Gelegenheit zum vielfältigen Nach-Lesen und -Sehen:

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Seit 2010 organisiert die HFBK das internationale Austauschprogramm Art School Alliance. Es ermöglicht HFBK-Studierenden ein Auslandssemester an renommierten Partnerhochschulen und lädt vice versa internationale Kunststudierende an die HFBK ein. Zum Ende ihres Hamburg-Aufenthalts stellen die Studierenden in den Open Studios in der Karolinenstraße aus, die nun auch wieder für das kunstinteressierte Publikum geöffnet sind.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Vermitteln und Verlernen: Wartenau Versammlungen

Die Kunstpädagogik Professorinnen Nora Sternfeld und Anja Steidinger haben das Format „Wartenau Versammlungen“ initiiert. Es oszilliert zwischen Kunst, Bildung, Forschung und Aktivismus. Ergänzend zu diesem offenen Handlungsraum gibt es nun auch eine eigene Website, die die Diskurse, Gespräche und Veranstaltungen begleitet.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Schule der Folgenlosigkeit

Alle reden über Folgen: Die Folgen des Klimawandels, der Corona-Pandemie oder der Digitalisierung. Friedrich von Borries (Professor für Designtheorie) dagegen widmet sich der Folgenlosigkeit. In der "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg verknüpft er Sammlungsobjekte mit einem eigens für die Ausstellung eingerichteten „Selbstlernraum“ so, dass eine neue Perspektive auf „Nachhaltigkeit“ entsteht und vermeintlich allgemeingültige Vorstellungen eines „richtigen Lebens“ hinterfragt werden.

Jahresausstellung 2021 der HFBK Hamburg

Jahresausstellung einmal anders: Vom 12.-14. Februar 2021 hatten die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Hamburg dafür gemeinsam mit ihren Professor*innen eine Vielzahl von Präsentationsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen erschlossen. Die Formate reichten von gestreamten Live-Performances über Videoprogramme, Radiosendungen, eine Telefonhotline, Online-Konferenzen bis hin zu einem Webshop für Editionen. Darüber hinaus waren vereinzelte Interventionen im Außenraum der HFBK und in der Stadt zu entdecken.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

Am Abend des 4. Novembers feierte die HFBK die Eröffnung des akademischen Jahres 2020/21 sowie die Verleihung des Hiscox-Kunstpreises im Livestream – offline mit genug Abstand und dennoch gemeinsam online.

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Digitale Lehre an der HFBK

Wie die Hochschule die Besonderheiten der künstlerischen Lehre mit den Möglichkeiten des Digitalen verbindet.

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Absolvent*innenstudie der HFBK

Kunst studieren – und was kommt danach? Die Klischeebilder halten sich standhaft: Wer Kunst studiert hat, wird entweder Taxifahrer, arbeitet in einer Bar oder heiratet reich. Aber wirklich von der Kunst leben könnten nur die wenigsten – erst Recht in Zeiten globaler Krisen. Die HFBK Hamburg wollte es genauer wissen und hat bei der Fakultät der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eine breit angelegte Befragung ihrer Absolventinnen und Absolventen der letzten 15 Jahre in Auftrag gegeben.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Wie politisch ist Social Design?

Social Design, so der oft formulierte eigene Anspruch, will gesellschaftliche Missstände thematisieren und im Idealfall verändern. Deshalb versteht es sich als gesellschaftskritisch – und optimiert gleichzeitig das Bestehende. Was also ist die politische Dimension von Social Design – ist es Motor zur Veränderung oder trägt es zur Stabilisierung und Normalisierung bestehender Ungerechtigkeiten bei?