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Die Gegenkultur der Gegenkultur

Simone Gilges, Nina Rhode, Nozomi, Ngceni und Tim Voss

Ein Interview

Tim Voss: Im 2016 erschienenen Katalog Spiritu s der Honey-Suckle Company (HSC) sprecht ihr, in Anlehnung an die Bedeutung der Bachblüte in der Bachblütentherapie, von der Honey-Suckle Company als einer Heilmethode, die von Interessierten erlernt werden kann. Lasst uns gemeinsam zurückschauen: Ihr habt teilweise noch studiert, als ihr euch 1994 in der Berliner Clubkultur begegnet seid. Wie war die Atmosphäre in Berlin zur Zeit der Gründung der HSC?

Nina Rhode: Berlin war damals so spannend, dass die Universität der Künste für mich ein langweiliger Ort war. Die Stadt war leer, es gab viel Platz und wir konnten uns austoben. Wir waren ein großer kreativer Freundeskreis. Einen Laden wie die Galerie berlintokyo, oder das Verlagshaus Neue Dokumente mit Konzerten und Ausstellungen zu betreiben, war viel einfacher.

Nozomi Ngceni: Ich war in Hamburg und bin 1998 zuerst als Gast zur HSC dazugestoßen, parallel zur 1. Berlin Biennale. In Hamburg gab es die Akademie Isotrop. Einzelne Positionen haben in dieser selbstorganisierten Akademie Klassenräume repräsentiert. Es waren Freunde, mit denen ich assoziiert war. Aber mich hat mehr angesprochen, wie die HSC ein Gemeinschaftsgefühl aufgebaut hat.

Nina Rhode: Wir haben zusammen abgehangen, gefeiert und gemeinsam Kram gemacht. Und irgendwann haben wir begonnen, alle eins zu machen. Man muss sich gut kennen, man muss das Gleiche riechen. Und bei uns ist das so gewesen. Irgendwann konnten wir sagen: Das ist HSC und das ist nicht HSC.

Tim Voss: Ihr arbeitet heute als Einzelkünstlerinnen. Und Zozo, du hast jetzt nochmal ein Stu dium an der HFBK Hamburg begonnen, nachdem du lange als Stylistin in der Film- und Werbebranche gearbeitet hast.

Nozomo Ngceni: Bei mir hat eine Selbstheilung eingesetzt. Eigentlich das, was die HSC immer versprochen hat. Honeysuckle ist eine Bachblüte, welche die Perspekti ve aus der Vergangenheit in der Gegenwart für die Zukunft unterstützt. Und das hat auch etwas mit Selbstwahrnehmung und Selbstwertgefühl zu tun. Ich habe meine Familie aus Südafrika nach Deutschland geholt und eine Transition begonnen. Ich glaube, dass ich früher einfach zu eingeschüchtert war und mich auch mit der HSC nicht immer wohl gefühlt habe. Ich dachte, ich brauche einfach nicht zu studieren, was soll‘s. Ich habe gute Aufträge gehabt, ich habe kommerziell gearbeitet und ich hatte mit der HSC meine Gruppensituationen.

Nina Rhode: … eigentlich eine Familie.

Nozomi Ngceni: Ja, but a chosen family.

Tim Voss: Aber warum bist du dann 2008 ausgestiegen?

Nozomi Ngceni: Weil ich das Gefühl hatte, dass wir professionell nicht weiterkommen und dass die Ur-Idee, dass wir gemeinsam ohne Autorinnenschaft stärker sind, sich nun anders darstellte. Und es war Selbstschutz. Ich musste mich vor den anderen und auch die anderen vor mir schützen. Insofern kann ich sagen, dass ich im Sinne der HSC jetzt fähig bin, in die Zukunft zu sehen. Aber das ist ein langer therapeutischer Prozess.

Tim Voss: Nina, du unterrichtest heute an der Kunstakademie in Münster. Können sich die Studierenden mit der Geschichte der HSC verbinden?

Nina Rhode: Sie interessieren sich sehr dafür, aber es ist nicht so einfach. Wir hatten ein ganz anderes Lebensgefühl, das sich heute leider keiner mehr leisten kann. Trotzdem wünsche ich jedem so eine Zeit.

Nozomi Ngceni:
Es gab keine drei Jobs gleichzeitig und keine sozialen Medien. Zwar haben alle schon ein bisschen ihr eigenes Ding gemacht, aber die Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben, war so intensiv, dass alle persönlichen Interessen in die HSC eingeflossen sind.

Tim Voss: Die HSC kommt aus dem, was ihr Underground nennt. Beschleunigt durch die Pandemie scheint die Subkultur heute immer mehr zu verschwinden, oder?

Nina Rhode: Subkultur braucht Raum. Und wenn du Raum nur noch für 1.500 Euro bekommst, den kleinsten scheiß Raum, wie willst du dann noch Subkultur machen?

Simone Gilges: Und ich finde es auch problematisch, dass auf Instagram alles gleichgemacht wird. Die Ereignisse stehen dort alle nebeneinander, Institution und Underground.

Nina Rhode:
Underground meint, autonom zu sein, die Sachen selbst in die Hand zu nehmen, nicht angewiesen zu sein auf Förderungen oder irgendwas Kommerzielles. Nicht warten, bis jemand sagt, du darfst was machen, sondern selber machen. Und zwar jetzt, weil man Bock darauf hat!

Simone Gilges: Selbstorganisation und nicht: »ohne Budget geht nichts«.

Nozomi Ngceni: Es geht darum, Eigeninitiative zu zeigen, ohne permanente Selbstkontrolle durch Social Media. Wir waren recht Anti. Definitiv Gegenkultur. Aber auch innerhalb der Gegenkultur waren wir Gegenkultur.

Simone Gilges: Wir wollten nicht trendy sein, das fanden wir eigentlich das Schlimmste.

Tim Voss: Wie funktionierte in euren Anfängen die Distribution des Materials?

Nina Rhode: Auch wenn jeder seine Spezialisierung innerhalb der Gruppe hatte, so haben wir uns alle gleichermaßen in alles eingemischt, bis es HSC war.

Simone Gilges: Alles um uns war noch überwiegend analog. In den Anfängen von HSC war es total ungewöhnlich, dass jemand einen Computer hatte. So konnten wir ziemlich viele Sachen machen: Digitalmontagen oder das freier – Magazin für Befindlichkeit.

Tim Voss: Diese Zeit zu Anfang der 2000er Jahre war von digitalen Versprechungen gezeichnet. Neben der elektronischen Musik gab es so etwas wie die Vorstellung, man könnte sich im virtuellen Raum als Identität weiterentwickeln. Statt dessen habt ihr aber dann Referenzen der Lebensreformbewegungen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts zitiert.

Nina Rhode: Ja, aber Jahre vorher hatten wir Kim Suckle digital schon im Elfenkostüm auf eine Seerose gesetzt.

Simone Gilges: Wir haben das Digitale schon in den 1990er Jahren mit der Raumfah ´Punk Kollektion und anderen Aktionen ausgelebt, uns Klamotten »getaped« und Platinen umgehängt. Als dann die digitale Welle losging, interessierte uns das nicht mehr so. Wir waren eher dagegen oder eben schon einen Schritt weiter.

Nina Rhode: Wir waren uns selbst genug und was uns inspirierte, haben wir in unsere Welt überführt. Wie wir und ob wir wahrgenommen wurden, war uns ziemlich egal.

Simone Gilges: Wir haben uns überhaupt nicht bemüht, keine Mappen gemacht oder irgendwo Klinken geputzt. Das hat sich immer so ergeben.

Nina Rhode: Und das Geld, das wir bekommen haben, floss in die Ausstellungen oder wir haben einfach ein paar Leute mehr mit nach New York genommen.

Tim Voss: Unsere Kultur ist gerade sehr von identitätspolitischen Fragen bestimmt, wie zum Beispiel mehr Sensibilität für Grenzüberschreitungen, Fragen der kulturellen Aneignung oder Transformation der Geschlechter. Welche Rolle haben diese Belange in eurem Miteinander gespielt?

Nozomi Ngcen
i: Dass wir eigentlich eine queere oder eine queer-feministische Gruppierung waren, wurde unter uns nicht verhandelt. HSC war immer irgendwo zwischen den Geschlechtern. Aber wir haben es nicht ausgesprochen. Wir haben eher eine Abstraktion gesucht. Vielleicht auch, um nicht darüber reden zu müssen.

Simone Gilges: Es ging bei diesen Rollenspielen eher um das Aufl ösen des Egos. Nicht darum, sich selbst zu finden und zu positionieren.

Nozomi Ngceni: Ohn End war der Titel der Ausstellung in der Londoner Cubitt Gallery. Was einerseits ohne Ende heißt. Je länger, je lieber. Aber in Denglisch gesprochen auch »own end«, also das eigene Ende.

Tim Voss: Wie steht es dabei aus heutiger Sicht um kulturelle Aneignung?

Nozomi Ngceni: Auch das war kein Thema, weil wir alles unter »Sampling« gefasst haben, aus der musikalischen Praxis. Aber im ICA London hat uns zum Beispiel der Vorwurf des Blackfacing eingeholt und die Bilder konnten nicht gezeigt werden. Dabei ging es um etwas, was sich auf eine frühere Malewitsch-Arbeit bezogen hat, bei der eine Person mit dem Hintergrund verschmilzt. Dafür musste eine Gesichtshälfte schwarz angemalt werden und das hat auch auf dem Foto perfekt funktioniert.

Simone Gilges: Wir haben ja auch Varianten der Oskar Schlemmer-Tänze ausprobiert und hatten schwarze, blaue, grüne und rote Gesichter.

Nina Rhode: Der Druck, eine eigene Identität für sich zu finden, ist heute ungleich größer. Mein Wunsch an die jungen Generationen: Bitte nehmt euch Zeit, alles für euch herauszufinden! Geratet nicht in so eine Hysterie von irgendwelchen Grenzen und Tabus. Das Leben ist lang und man muss sich gar nicht entscheiden. Jeder hat seine eigenen Geschwindigkeiten und Lebensphasen.

Tim Voss: Was macht eine Gruppe eigentlich so attraktiv?

Nina Rhode: Dass es über das eigene kleine Vermögen hinausgeht. Ich fand es spannend, dass mehrere Köpfe, mehrere Augen, mehrere Hände einfach auch sehr viel mehr sehen und schaffen.

Nozomi Ngceni
: Du kannst kleine Ideen in etwas Großes verwandeln.

Tim Voss: Aber ihr sprecht von der HSC als Gruppe und scheint den Begriff Kollektiv eher zu meiden?

Nina Rhode: Bedeutet ein Kollektiv zu sein, nicht untereinander organisiert zu sein und einen Plan zu haben? HSC war eine Gruppe, die wir eigentlich eine war der Plan. Wir haben an unserer Welt und nicht an einer Idee gearbeitet. Vieles ist spontan entstanden.

Simone Gilges: Ja, einfach anfangen! Wir waren total idealistisch. Unsere Idee war es anfangs, eine Jugendbewegung zu gründen. Das war PC Kisurs Vision. Er ist auch der Namensgeber und Gründer der Gruppe und aktuell mit HSC als eiziger akti v.

Tim Voss: Wie hat sich entschieden, wer HSC war und wer ein Gast?

Simone Gilges: Wir waren anfangs ein wilder Haufen. Wer dabei war, war dabei. Bis sich eine Essenz kristallisierte. Irgendwann waren wir eine Kerngruppe von fünf, sechs Leuten.

Nozomi Ngceni: Es wurde schon ein Unterschied gemacht. Der harte Kern hat sich 1999 nach der Ausstellung Children of Berlin im MoMA PS1 in New York gebildet. Als klar war, dass es jetzt eine Künstlergruppe ist, die im Kunstbetrieb auch bestehen will. Plus Konrad Sprenger. Er war ganz wichtig, weil wir ohne ihn die ganze musikalische Seite so nicht hätten verwirklichen können. Er hat von Anfang an gesagt, dass er nicht von der Gruppe geschluckt werden will. Und das war auch clever.

Tim Voss: Denn mit der Zeit entstanden zunehmend Konflikte. Wie seid ihr damit umgegangen?

Simone Gilges
: Wir haben uns nie an einen Tisch gesetzt und irgendwas ausgesprochen, sondern es gab immer mal Ärger. Und dann haben wir uns getroffen und hatten ein bisschen Small Talk. Dann haben wir viel gelacht und das Treff en war vorbei.

Tim Voss: Hat das etwas mit der Verschiebung aus der Selbstorganisation instiutionelle Feld zu tun gehabt?

Nina Rhode: Vielleicht hat es damit zu tun gehabt, dass wir nicht gleichzeitig im gleichen Tempo bereit waren, professionell aufzutreten.

Simone Gilges: HSC hatte immer ihr eigenes Tempo und für mich war das zu langsam. Ich war irgendwie schneller und habe deswegen das Magazin gestartet. Das habe ich einfach hauptverantwortlich gemacht, so haben sich dann meine eigenen Arbeiten entwickelt. Dadurch kam dann die Anfrage, eine Einzelausstellung zu machen. Ich habe bereits vor und während der Zeit bei HSC fotografiert und produziert.

Tim Voss: HSC ist für mich und viele andere eine wichtige Referenz. Es ist erstaunlich, dass es, gemessen daran, wie groß euer Einfluss indirekt war, in Berlin selbst nie eine umfassende Präsentation eurer Arbeit gab. Stefan Kalmar hat euch 2019 im ICA London retrospektiv gezeigt. Habt ihr selbst den Eindruck, die Arbeit wurde nun historisiert oder ist da noch Leben drin?

Nina Rhode: Das Verrückte war ja, dass es bei uns diesen roten Faden gab. Also vom performativen Auftreten, Mitte der 1990er Jahre mit selbstgewählten Charakteren zu der sich selbstspielenden Installation Neuband. Bei dieser Installation haben wir unser performatives Auftreten durch Objekte ersetzt – danach ging es immer mehr vom Materiellen zum Feinstofflichen, bis dann 2008 mit Materia Prima die komplette Auflösung – das Nichts – ausgestellt wurde.

Nozomi Ngceni: Mit der Riesen-Vulva. Ja, mega schön.

Simone Gilges: Und danach war es dann tatsächlich schwierig weiterzumachen.

Nina Rhode: Wir haben scherzhaft gesagt: Jetzt kann es nur noch eine Wiedergeburt geben.

Simone Gilges: Die Einladung nach London war als eine Retrospektive gedacht, aber sie hat wieder aktiviert. Ein Teil von HSC war für eine reine Retrospektive. Und ein anderer Teil hat gesagt: Nee, lass uns auch was Neues machen, weil wir ja noch nicht tot sind. Dieser Konflikt war auch in der Ausstellung und für alle zu spüren.

Tim Voss: Was könnte die Zukunft der HSC sein?

Nozomi Ngceni: Die neue HSC ist ein Flagshipstore in der Fifth Avenue und die alte HSC ist im MoMA.

Es ist eine abstrakte Malerei in unterschiedlichen Gelb-, Blau und hellen Brauntönen zu sehen. Ein Kreis in Beige lenkt den Fokus leicht auf die linke Bildhälfte.

Sharon Poliakine, Untitled, 2023, Öl auf Leinwand, Detail

Neue Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa

Anlässlich einer neuen Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa präsentiert die HFBK Hamburg eine Ausstellung der Künstler*innen Birgit Brandis, Sharon Poliakine und Studierender der HFBK.

Zwischen blauen Frühlingsblumen hindurch ist der Haupteingang der HFBK Hamburg mit seinem Portal zu erkennen.

Der Eingang der HFBK Hamburg im Frühling; Foto: Ronja Lotz

Aktuelle Ausstellungsempfehlungen

Derzeit finden zahlreiche Ausstellungen mit HFBK-Beteiligung statt. Wir stellen eine kleine Auswahl vor und laden zum Ausstellungsbesuch in der vorlesungsfreien Zeit.

Sieben Personen stehen vor einer bunten Wand aus unterschiedlich farbigen Stoffstreifen.

Besucher*innen der Jahresausstellung 2024; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2024 an der HFBK Hamburg

Vom 9. - 11. Februar 2024 (jeweils 14 - 20 Uhr) präsentieren die Studierenden der HFBK Hamburg ihre künstlerischen Produktionen des letzten Jahres. Im ICAT ist neben der von Nadine Droste kuratierten Gruppenausstellung »Think & Feel! Speak & Act!« mit Arbeiten von Master-Studierenden auch die Präsentation der Austauschstudierenden des Goldsmiths, University of London, zu sehen.

Begutachtung der eingereichten Mappen durch die Aufnahmekommission

How to apply: Studium an der HFBK Hamburg

Vom 1. Februar bis 5. März 2024, 16 Uhr läuft die Bewerbungsfrist für ein Studium an der HFBK Hamburg. Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

In der linken Bildhälfte wird ein Übermensch großes Objekt gezeigt. Ein aus Metall bestehender Kubus mit unterschiedlichen Objekten darin. Dahinter kann man vier Leinwände, die ein hochkantiges Format aufweisen, erahnen. An der rechten Wand steht eine Tischvitrine und an der Wand sind zwei großformatige Blätter angebracht.

Ausstellungsansicht des Hiscox Kunstpreises 2023; Foto: Tim Albrecht

(Ex)Changes of / in Art

Zum Jahresende ist an der HFBK Hamburg viel los: Ausstellungen im ICAT, die Open Studios der ASA-Studierenden in der Karolinenstraße, Performances in der Extended Library und Vorträge in der Aula Wartenau.

Extended Libraries

Wissen ist heute von überall und zeitunabhängig abrufbar. Welche Rolle(n) können dann noch Bibliotheken übernehmen? Wie können sie nicht nur als Wissensarchiv dienen, sondern die künstlerische Wissensproduktion unterstützen? Beispielhaft stellen wir Bibliotheksprojekte von Studierenden und Alumni sowie unseren neuen Wissensraum vor: die Extended Library.

Semestereröffnung 2023/24

Wir begrüßen die zahlreichen neuen Studierenden zum akademischen Jahr 2023/24 an der HFBK Hamburg. Ein herzliches Willkommen gilt auch den neuen Professor*innen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.

Auf einer Wand wurden Buchseiten mit Malereien und Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten angebracht. Außerdem sind zwei Buchumschläge des Buches "Die Völker der Erde" zusehen.

Detailansicht Rajkamal Kahlon, People of the Earth (Die Völker der Erde), 2017 - 2021

And Still I Rise

Seit über 20 Jahren gilt das Interesse der US-amerikanischen Künstlerin Rajkamal Kahlon den Zusammenhängen von Ästhetik und Macht, die über historische und geografische Grenzen hinweg vornehmlich durch Gewalt organisiert sind. Mit dieser Einzelausstellung stellt die HFBK Hamburg das vielseitige Werk der Professorin für Malerei und Zeichnen erstmals dem Hamburger Kunstpublikum vor.

Eine Person steht an einem Mischpult auf der Bühne der Aula. Hinter ihr laufen bunte nonfigurative Bilder auf einer großen Leinwand. Im Vordergrund der Szene liegen die Besuchenden auf dem Boden, gebettet auf Kissen. Ein helles Licht strahlt aus der linken oberen Ecke in die Kamera.

Festival "Klassentreffen" von Prof. Michaela Melián, Konzert von Nika Son; Foto: Lukes Engelhardt

No Tracking. No Paywall.

Just Premium Content! Der (fehlende) Sommer bietet die ideale Gelegenheit, um Versäumtes nachzuholen. In der Mediathek der HFBK Hamburg lassen uns Lehrende, Studierende und Alumni an Wissen und Diskussionen teilhaben – an emotionalen Momenten und kontroversen Diskursen. Durch Podcasts und Videos bringen sie sich in aktuelle Debatten ein und behandeln wichtige Themen, die gerade im Fokus stehen.

Let's talk about language

An der HFBK Hamburg studieren aktuell ca. 350 internationale Studierende, die 55 unterschiedliche Sprachen sprechen – zumindest sind das die offiziellen Amtssprachen ihrer Herkunftsländer. Ein Viertel der Lehrenden hat einen internationalen Hintergrund. Tendenz steigend. Aber wie gehen wir im Alltag mit der Vielsprachigkeit der Hochschulmitglieder produktiv um? Welche Wege der Verständigung lassen sich finden? Die aktuelle Lerchenfeld-Ausgabe beschäftigt sich mit kreativen Lösungen im Umgang mit Mehrsprachigkeit und lässt zahlreiche ehemalige internationale Studierende zu Wort kommen.

In der Eingangshalle der HFBK steht eine Holzbude mit dem hinterleuchteten Schriftzug "Würstelinsel". Davor stehen ein paar Leute.

Hanna Naske, Würstelinsel, 2023, Installation in der Eingangshalle der HFBK Hamburg; Foto: Miriam Schmidt / HFBK

Graduate Show 2023: Unfinished Business

Vom 13. bis 16. Juli 2023 präsentieren 165 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2022/23 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg.

Ein verkleideter Mann mit Sonnenbrille hält ein Schild in Sternform in die Kamera. Darauf steht "Suckle". Das Bild ist in Schwarz-Weiß aufgenommen.

Foto: Honey-Suckle Company

Let`s work together

Kollektive haben Konjunktur im Kunstbetrieb. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Zum Start des Sommersemesters 2023 widmet sich die aktuelle Ausgabe des Lerchenfeld-Magazins dem Thema der kollektiven Praxis, stellt ausgewählte Kollektive vor und geht aber auch den Gefahren und Problemen kollektiven Arbeitens nach.

Jahresausstellung 2023, Arbeit von Toni Mosebach / Nora Strömer; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2023 an der HFBK Hamburg

Vom 10.-12. Februar präsentieren Studierende aus allen Schwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im AtelierHaus. Im dort ansässigen ICAT kuratiert Tobias Peper, Künstlerischer Leiter des Kunstvereins Harburger Bahnhof, eine Ausstellung mit HFBK-Masterstudierenden. Zudem stellen dort 10 Austauschstudierende des Goldsmiths, University of London ihre Arbeiten aus.

Symposium: Kontroverse documenta fifteen

Mit dem Symposium zur documenta fifteen am 1. und 2. Februar 2023 möchte die HFBK Hamburg Hintergründe und Zusammenhänge analysieren, unterschiedliche Standpunkte ins Gespräch bringen und eine Debatte ermöglichen, die explizit den Antisemitismus im Kunstfeld thematisiert. Die Veranstaltung bietet Raum für divergente Positionen und will Perspektiven für die Gegenwart und Zukunft des Ausstellungmachens eröffnen.

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

Das Beste kommt zum Schluss

Zum Jahresende finden nochmals zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen mit HFBK-Kontext statt. Einige davon tragen wir hier zusammen. Auch einen kurzen Ausblick auf zwei Vorträge im Rahmen des Professionalisierungsprogramms im Januar finden sich in darunter.

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Festival und Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image

Als abschließender Teil des künstlerischen Forschungsprojekts laden das Festival und Symposium vom 24.-27. November 2022 zu Vorführungen, Performances, Vorträgen und Diskussionen ein, die das Potenzial der bewegten Bilder und des (menschlichen und nicht-menschlichen) Körpers erforschen, unseren gewohnten Kurs umzukehren und die herrschende Ordnung der Dinge zu verändern.

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Herzlich willkommen - und los geht's!

Wir freuen uns, zum Wintersemester 2022/23 viele neue Gesichter an der HFBK Hamburg begrüßen zu können. Einige Informationen und Hintergründe zu unseren neuen Professor*innen und Gastprofessor*innen stellen wir hier zusammen.

Einzelausstellung von Konstantin Grcic

Vom 29. September bis 23. Oktober 2022 zeigt Konstantin Grcic (Professor für Industriedesign) im ICAT - Institute for Contemporary Art & Transfer der HFBK Hamburg eine raumgreifende Installation aus von ihm gestalteten Objekten und bereits existierenden, neu zusammengestellten Gegenständen. Parallel wird der von ihm konzipierte Raum für Workshops, Seminare und Büro-Arbeitsplätze im AtelierHaus in Betrieb genommen.

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Kunst und Krieg

„Jeder Künstler ist ein Mensch“. Diese so zutreffende wie existenzialistische Feststellung von Martin Kippenberger (in ironischer Umformulierung des bekannten Beuys Zitats) bringt es in vielerlei Hinsicht auf den Punkt. Zum einen erinnert sie uns daran, nicht wegzusehen, (künstlerisch) aktiv zu handeln und unsere Stimmen zu erheben. Gleichzeitig ist sie eine Ermahnung, denen zu helfen, die in Not sind. Und das sind im Moment sehr viele Menschen, unter ihnen zahlreiche Künstler*innen. Deshalb ist es für Kunstinstitutionen wichtig, nicht nur über Kunst, sondern auch über Politik zu diskutieren.

Merlin Reichert, Die Alltäglichkeit des Untergangs, Installation in der Galerie der HFBK; Foto: Tim Albrecht

Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun

Vom 8. bis 10. Juli 2022 präsentieren mehr als 160 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2021/22 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg. Parallel ist in der Galerie der HFBK im Atelierhaus die Ausstellung der sudanesischen Gastlektorin Amna Elhassan zu sehen.

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Der Juni lockt mit Kunst und Theorie

So viel Programm war schon lange nicht mehr: Ein dreitägiger Kongress zur Visualität des Internets bringt internationale Webdesigner*innen zusammen; das Forscher*innenkollektiv freethought diskutiert über die Rolle von Infrastrukturen und das Symposium zum Abschied der Professorin Michaela Ott greift zentrale Fragen ihrer Forschungstätigkeit auf.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Finkenwerder Kunstpreis 2022

Der 1999 vom Kulturkreis Finkenwerder e.V. initiierte Finkenwerder Kunstpreis hat eine Neuausrichtung erfahren: Als neuer Partner erweitert die HFBK Hamburg den Preis um den Aspekt der künstlerischen Nachwuchsförderung und richtet ab 2022 die Ausstellung der Prämierten in der HFBK Galerie aus. Mit dem diesjährigen Finkenwerder Kunstpreis wird die US-amerikanische Künstlein Renée Green ausgezeichnet. Die HFBK-Absolventin Frieda Toranzo Jaeger erhält den Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld, im Hintergrund der Bau von Fritz Schumacher; Foto: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

Nach mehr als 40 Jahren intensiven Bemühens wird für die HFBK Hamburg ein lang gehegter Traum Wirklichkeit. Mit dem neu eröffneten Ateliergebäude erhalten die Studienschwerpunkte Malerei/Zeichnen, Bildhauerei und Zeitbezogene Medien endlich die dringend benötigten Atelierräume für Master-Studierende. Es braucht einfach Raum für eigene Ideen, zum Denken, für Kunstproduktion, Ausstellungen und als Depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg

Nach der digitalen Ausgabe im letzten Jahr, findet die Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg wieder mit Publikum statt. Vom 11.-13. Februar präsentieren die Studierenden aus allen Studienschwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im neu eröffneten Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Wer spricht? Wer malt welches Motiv? Wer wird gezeigt, wer nicht? Identitätspolitische Fragen spielen in der Kunst und damit auch an der HFBK Hamburg eine wichtige Rolle. Das hochschuleigene Lerchenfeld-Magazin beleuchtet in der aktuellen Ausgabe Hochschulstrukturen sowie Studierendeninitiativen, die sich mit Diversität und Identität befassen.

Foto: Klaus Frahm

Foto: Klaus Frahm

Summer Break

Die HFBK Hamburg befindet sich in der vorlesungsfreien Zeit, viele Studierende und Lehrende sind im Sommerurlaub, Kunstinstitutionen haben Sommerpause. Eine gute Gelegenheit zum vielfältigen Nach-Lesen und -Sehen:

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Seit 2010 organisiert die HFBK das internationale Austauschprogramm Art School Alliance. Es ermöglicht HFBK-Studierenden ein Auslandssemester an renommierten Partnerhochschulen und lädt vice versa internationale Kunststudierende an die HFBK ein. Zum Ende ihres Hamburg-Aufenthalts stellen die Studierenden in den Open Studios in der Karolinenstraße aus, die nun auch wieder für das kunstinteressierte Publikum geöffnet sind.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Vermitteln und Verlernen: Wartenau Versammlungen

Die Kunstpädagogik Professorinnen Nora Sternfeld und Anja Steidinger haben das Format „Wartenau Versammlungen“ initiiert. Es oszilliert zwischen Kunst, Bildung, Forschung und Aktivismus. Ergänzend zu diesem offenen Handlungsraum gibt es nun auch eine eigene Website, die die Diskurse, Gespräche und Veranstaltungen begleitet.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Schule der Folgenlosigkeit

Alle reden über Folgen: Die Folgen des Klimawandels, der Corona-Pandemie oder der Digitalisierung. Friedrich von Borries (Professor für Designtheorie) dagegen widmet sich der Folgenlosigkeit. In der "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg verknüpft er Sammlungsobjekte mit einem eigens für die Ausstellung eingerichteten „Selbstlernraum“ so, dass eine neue Perspektive auf „Nachhaltigkeit“ entsteht und vermeintlich allgemeingültige Vorstellungen eines „richtigen Lebens“ hinterfragt werden.

Jahresausstellung 2021 der HFBK Hamburg

Jahresausstellung einmal anders: Vom 12.-14. Februar 2021 hatten die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Hamburg dafür gemeinsam mit ihren Professor*innen eine Vielzahl von Präsentationsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen erschlossen. Die Formate reichten von gestreamten Live-Performances über Videoprogramme, Radiosendungen, eine Telefonhotline, Online-Konferenzen bis hin zu einem Webshop für Editionen. Darüber hinaus waren vereinzelte Interventionen im Außenraum der HFBK und in der Stadt zu entdecken.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

Am Abend des 4. Novembers feierte die HFBK die Eröffnung des akademischen Jahres 2020/21 sowie die Verleihung des Hiscox-Kunstpreises im Livestream – offline mit genug Abstand und dennoch gemeinsam online.

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Digitale Lehre an der HFBK

Wie die Hochschule die Besonderheiten der künstlerischen Lehre mit den Möglichkeiten des Digitalen verbindet.

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Absolvent*innenstudie der HFBK

Kunst studieren – und was kommt danach? Die Klischeebilder halten sich standhaft: Wer Kunst studiert hat, wird entweder Taxifahrer, arbeitet in einer Bar oder heiratet reich. Aber wirklich von der Kunst leben könnten nur die wenigsten – erst Recht in Zeiten globaler Krisen. Die HFBK Hamburg wollte es genauer wissen und hat bei der Fakultät der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eine breit angelegte Befragung ihrer Absolventinnen und Absolventen der letzten 15 Jahre in Auftrag gegeben.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Wie politisch ist Social Design?

Social Design, so der oft formulierte eigene Anspruch, will gesellschaftliche Missstände thematisieren und im Idealfall verändern. Deshalb versteht es sich als gesellschaftskritisch – und optimiert gleichzeitig das Bestehende. Was also ist die politische Dimension von Social Design – ist es Motor zur Veränderung oder trägt es zur Stabilisierung und Normalisierung bestehender Ungerechtigkeiten bei?