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Symposium: Wirksamkeit von Interventionen

Das Symposium verhandelt die Frage nach der Wirksamkeit am Beispiel von Interventionen im internationalen und hamburgspezifischen Kontext. Wie greifen konkrete Praxen in den (Zwischen-)bereichen von Kunst, Gestaltung, Architektur, kuratorischer Praxis und politischem Aktivismus in gesellschaftliche Kontexte ein? Was sind die jeweiligen Intentionen und Ansprüche? Wie lässt sich Wirksamkeit bemessen? Welches Verständnis von Wirksamkeit legen die Akteur_innen ihren Eingriffen zugrunde? Könnte man die Wirksamkeit – im Sinne François Julliens – auch anders denken; nicht als Modell, sondern als Entfaltung eines Situationspotentials?


Donnerstag, 1. November 2012
»Interventionen im internationalen Kontext«

15.00 Uhr
Einführung Friedrich von Borries (HFBK Hamburg)

15.30 Uhr
CANVAS (Center for Applied NonViolent Action and Strategies/ Zentrum für angewandte gewaltfreie Aktionen und Strategien, Belgrad): "Eine Revolution ist letztlich nichts anderes als eine Werbekampagne", sagt Srdja Popovic, Gründer der Gruppe CANVAS. Das von ihm mitverfasste Buch „50 entscheidende Punkte für den gewaltlosen Kampf“ wird derzeit vor allem in der arabischen Welt verschlungen.Hervorgegangen aus der Gruppe Otpor (Widerstand), die die autoritäre Staatsführung Milosevics mit immer neuen, gewaltfreien Interventionen und Kampagnen unter Druck setzte und somit 2000 zum Sturz verhalf, geben die AktivistInnen um die Gruppe CANVAS mit ihrem Zentrum für angewandte gewaltfreie Aktionen und Strategien nun Revolutionshilfe für AktivistInnen aus aller Welt. Die Voraussetzung für Revolution sowie deren Durchführung ist planbar: Gute Planung, strikte Gewaltfreiheit und kreative Aktionen.

16.15 Uhr
Pause

16.30 Uhr
Joanna Warsza ist in Polen geboren, studierte dort und in Paris an der Akademie für Theater und lebt zur Zeit in Berlin und Warschau. Mit Artur Zmiejweski und der Gruppe Voina kuratierte sie die letzte Berlin Biennale, die für die Wirksamkeit der Kunst plädierte. 2007 gründete sie die „Laura Palmer Foundation“, eine Plattform, für unterschiedlichste Projekte, die häufig in den öffentlichen Raum intervenieren. „The label produces actions that examine social and political agendas, conceptual exhibitions, participation events, staged situations and performances.” Viele ihrer Projekte führte sie in Kooperation mit Museen und Theaters durch, u.a. mit dem Hebbel am Ufer, dem Museum für Moderne Kunst Warschau und dem Centre Pompidou in Paris. Sie ist Herausgeberin des Sammelbandes „Stadium X – A Place That Never Was“, in dem ihre ortsspezifischen Interventionen in ein ehemaliges kommunistisches Stadium in Warschau dokumentiert werden


17.15 Uhr
Voina ist eine russ. Kunstgruppe, die sich mit provokanten Kunstaktionen gegen die russischen Autoritäten richtet und diese stürzen möchte. International bekannt wurden sie mit der Zeichnung eines 65m großen Phallus auf einer Zugbrücke vor dem Petersburger Geheimdienstgebäude. Ihre jüngsten Kunstaktionen bestanden aus dem Anzünden von Gefangenentransportern und Kampagnen zur Befreiung politischer Gefangener in Russland. Sie werden als kriminelle Vereinigung verfolgt und sind staatlichen Repressionen ausgesetzt, gleichzeitig wurden sie 2011 mit einem Innovationspreis ausgezeichnet, der vom staatlichen Zentrum für zeitgenössische Kunst vergeben wird. Zudem waren sie Mitkuratoren der Berlin Biennale 2012.

18 Uhr
Pause

19 Uhr
François Jullien ist Philosoph und Sinologe. Nach seinem Studium in Paris und Shanghai hat er sowohl im Fach Ostasiatische Studien als auch in Literaturwissenschaften promoviert. Seit 2004 lehrt er als Professor an der Universität Paris VII klassische chinesische Philosophie und Ästhetik. Er ist zudem als Wirtschaftsberater französischer Unternehmen, die Projekte in China durchführen, tätig. 2010 erhielt er den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken. François Jullien hat zahlreiche Publikationen herausgebracht, in denen er den Unterschieden des westlichen und chinesischen Denkens nachgeht, u.a. „Über die Wirksamkeit“ (1999) und „Vortrag vor Managern über Wirksamkeit und Effizienz in China und im Westen“ (2006). Er nimmt darin einen Vergleich europäischer und chinesischer Wirksamkeitskonzepte vor und stellt dem europäischen Verständnis, bei dem die Wirkung als Modell direkt anvisiert wird, das chinesische Verständnis zur Seite, das die Wirksamkeit eher als Geschehnis denkt. Statt die Wirkung anzustreben, wird sie aufgenommen: „Anstatt intervenieren zu wollen, genügt es, dieses Potential zu nutzen: reifen zu lassen.“

Freitag, 2. November 2012
»Interventionen in Hamburg«
Stadtplanerische und architektonische Interventionen

11 Uhr
Diskussionsrunde mit Schorsch Kamerun, Bernd Kniess und Christoph Twickel.

Schorsch Kamerun ist Sänger, Autor, Theaterregisseur und Clubbetreiber. Er war 1984 Gründungsmitglied und ist bis heute Sänger der Hamburger Punkband Goldene Zitronen. Zusammen mit Rocko Schamoni und anderen betreibt er den Golden Pudel Club in Hamburg. Er ist zudem als Theaterregisseur und -autor tätig. Im Dezember 2010 startete Kamerun eine Reihe von „Erfindungsabenden“, eine Mischung aus Gespräch, Konzert und Performance. Anfang März 2012 brachte er sein neuestes Projekt, eine „musiktheatralische Recherche“ mit dem Titel „Die Verschwundenen von Altona“, im Hamburger Thalia-Theater auf die Bühne. Im August bot er im Rahmen des Sommerfestivals auf Kampnagel eine Hafenkonzertrundfahrt an.

Bernd Kniess ist ausgebildeter Landschaftsgärtner und studierter Architekt und Städteplaner. Seit 1995 ist er als Architekt und Stadtplaner in unterschiedlichen Konstellationen tätig und arbeitet seit 2001 er unter eigenem Namen in unterschiedlichen Partnerschaften und Allianzen. 2008 wurde er als Professor für Städtebau/Urban Design an die HCU Hamburg berufen und leitet dort den Masterstudiengang Urban Design. Sein Interesse gilt einer "Diagrammatik" der zeitgenössischen Stadt sowie eines relationalen Planungsverständnisses und der Frage, wie dies in eine kritische Praxis als Verfahren überführt werden kann. 2008 initiierte er das Lehr- und Forschungsprojekt "Universität der Nachbarschaften" (UdN). Dabei handelt es sich um ein integrierenden Arbeits- und Veranstaltungsort, der ebenso Raum des Lernens und Forschens ist, wie ein Ort der Begegnung unterschiedlicher Kulturen und Erfahrungen. Kniess ist seit 2009 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Christoph Twickel ist Journalist und Autor aus Hamburg. Er arbeitet als Radio-Moderator für den NDR und ByteFM, als Autor für Spiegel Online, Spex, Brand Eins und andere Zeitschriften. 2006 veröffentlichte er bei der Edition Nautilus das Buch „Hugo Chávez. Eine Biographie“, im selben Verlag gab er 2003 „Läden, Schuppen, Kaschemmen. Eine Hamburger Popkulturgeschichte" heraus und gemeinsam mit Karl-Heinz Dellwo und Tina Petersen das Interviewbuch "Das Projektil sind wir" (2007). Von 1999 bis 2003 war er Redaktionsleiter und Chefredakteur der Stadtzeitschrift Szene Hamburg. Im September 2010 ist sein Buch "Gentrifidingsbums oder Eine Stadt für Alle" erschienen (Edition Nautilus). Er hat die Hamburger »Recht auf Stadt«-Bewegung als Journalist begleitet und ist als Mitinitiator und Sprecher von »Not In Our Name, Marke Hamburg« zu einem ihrer Protagonisten geworden. Zudem ist er Mitglied des Hamburger Kollektiv "Schwabinggrad Ballett"

13 Uhr
Mittagspause

14 Uhr
Aktivistische und künstlerische Interventionen

Das sich aus drei Hamburger Künstlern (Brent Dahl, Felix Jung, Marc Einsiedel) zusammensetzende Kollektiv We are visual schafft mittels Interventionen Kunst im öffentlichen Raum. Der öffentliche Raum wird von ihnen dabei nicht als Plattform verstanden: Sie eignen ihn sich an. Der Stadtraum wird zur „Ressource“ und ist somit Ideen- und Material-Lieferant sowie Austragungsort zugleich. Ihre Interventionen verstehen sie als „kreative Problemlösung und Entscheidungsfindung“, die eine eindimensionale Nutzung des Raumes hinterfragt, um der Komplexität und Dynamik realer Gesellschaft gerecht zu werden. Dabei spekulieren sie auf die unerwarteten Reaktionen des Publikums. Darüber hinaus unterstützt WAV als Kuratorenteam ausgewählte Künster_innen im Galerieraum der Fabrik im Gängeviertels.

15 Uhr
Harald Lemke ist Philosoph, Kurator, Autor und Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität in Lüneburg. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Freundschaft, Essen, Gärtnern. 2008 hat er mit Anke Haarmann zusammen das Projekt „Kultur-Natur“ im Rahmen des IBA-Sommer gestaltet. Er ist Mitinitiator des Nachbarschaftsprojekts „Keimzelle – soziale Gärten für alle“ und hat sich im Rahmen des „Grünareals“ für Mitbestimmungsprozesse bei der Neugestaltung der Rindermarkthalle stark gemacht. Zuletzt ist von ihm das Buch „Politik des Essens“ im transcript Verlag erschienen (nach „Ethik des Essens“ und „Die Kunst des Essens“).

15.45 Uhr
Boran Burchhardt ist Künstler und Absolvent der HFBK Hamburg. Er führte mehrere Interventionen im öffentlichen Raum durch, die sowohl bestimmte Themen lancierten als auch in die Mechanismen des Kunstmarktes eingriffen. So gestaltete er 2008 in Kooperation mit der Centrum-Moschee in Hamburg die Minarette des Gebetshauses neu. Diese wurden in einer gemeinsamen Aktion mit der Gemeinde im weiß-grünen Fußallmuster lackiert und wieder auf die Centrum-Moschee aufgesetzt. Dabei ließ sich Burchhardt statt einer Entlohnung schriftlich zusichern, dass er die Minarette für eine zukünftige Ausstellung ausleihen dürfte – im Kunstkontext würden sie dann als autonome Skulpturen erscheinen. 2010 führte er auf Einladung des Folkwang Museum und der Ausstellung „Hacking the City“ das Projekt „3D§87 Deutschlandbilder“ durch, bei dem er Park- und Halteverbotsschilder mit einem Aufkleber versah auf dem in verschiedenen Sprachen die Frage stand: „Krank und ohne Papiere?“ Eine Arbeit, mit der Burchhardt auf die mehr als prekäre Situation von Menschen ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland aufmerksam machte.

16.30 Uhr
Pause

17 Uhr
Kunst im öffentlichen Raum

Anne-Kathrin Reinberg
arbeitet in der Kulturbehörde und leitet dort das Kunst im öffentlichen Raum Programm. Dieses existiert in Hamburg seit 1981. Es löste die vorher praktizierte „Kunst am Bau“ Förderung ab. Als bundesweit am höchsten bezuschusstes Programm entwickelte sich unter der Leitung von Volker Plagemann ein progressives Verständnis von Kunst im öffentlichen Interesse, das den Orts- und Kontextbezug der Arbeiten in den Vordergrund stellt. Künstlerinnen und Künstler haben die Möglichkeit, sich mit Projektvorschlägen für Arbeiten  im öffentlichen Raum bei der Kulturbehörde zu bewerben. Eine Kunstkommission aus örtlichen Experten entscheidet dann über die Vergabe der Gelder.

17.45 Uhr
Franz Erhard Walther ist Künstler. Er studierte von 1957 bis 1961 an der Werkkunstschule in Offenbach am Main und an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt. 1971 wurde Walther mit 32 Jahren als Professor an die Hochschule für bildende Künste Hamburg berufen, wo er bis 2005 tätig war. Walther gilt als ein Wegbereiter einer partizipativen Kunst, die sich vor allem über die Erfahrung des Materials herstellt. In Form von Werksätzen soll der Betrachter aktiviert werden für die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Angebot, die Walther in Form von Werksätzen bereitstellt. Walther wendete sich damit auch gegen ein überkommenes Kunstverständnis, das „fertige“ Werke dauerhaft in Museen präsentiert und formulierte als erster Künstler die Vorstellung einer immateriellen Kunst ("Handlung als Werkform").
In Hamburg realisierte er 1989 das Projekt „Sieben Orte für Hamburg“, das im Rahmen des Kunst im öffentlichen Raum Programms entstanden ist. Walther nahm zudem an zahlreichen documenten teil. 2012 war er unter anderem mit einer Einzelausstellung im ZKM vertreten und wird im Dezember auf der San Paolo Biennale ausstellen.

Konzeption und Moderation: Friedrich von Borries, Christian Hiller, Friederike Wegner, Anna-Lena Wenzel.

Das Symposium findet  im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojektes »Urbane Interventionen« statt.

Es wird in Schwarz/Weiß die Nachaufnahme eines menschlichen Auges gezeigt. Auf der Pupille ist ein Atomstern zu sehen.

Still aus US Civil Defense Film Atomic Alert (1951), 10 min 34 sec, Courtesy of the Diefenbunker: Canada’s Cold War Museum.

Archives of the Body - The Body in Archiving

Mit einem Symposium, einer Ausstellung, einem Filmprogramm und einer digitalen Publikation untersucht das von Prof. Hanne Loreck und Vanessa Gravenor konzipierte Forschungsprojekt die Ordnungsform "Archiv" im Hinblick auf den menschlichen Körper. Welche Körperarchive und -diskurse haben sich durchgesetzt? Welche Potenziale für politisch-ästhetischen Widerstand und Aktivismus konnten und können entstehen?

Es ist eine abstrakte Malerei in unterschiedlichen Gelb-, Blau und hellen Brauntönen zu sehen. Ein Kreis in Beige lenkt den Fokus leicht auf die linke Bildhälfte.

Sharon Poliakine, Untitled, 2023, Öl auf Leinwand, Detail

Neue Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa

Anlässlich einer neuen Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa präsentiert die HFBK Hamburg eine Ausstellung der Künstler*innen Birgit Brandis, Sharon Poliakine und Studierender der HFBK.

Zwischen blauen Frühlingsblumen hindurch ist der Haupteingang der HFBK Hamburg mit seinem Portal zu erkennen.

Der Eingang der HFBK Hamburg im Frühling; Foto: Ronja Lotz

Aktuelle Ausstellungsempfehlungen

Derzeit finden zahlreiche Ausstellungen mit HFBK-Beteiligung statt. Wir stellen eine kleine Auswahl vor und laden zum Ausstellungsbesuch in der vorlesungsfreien Zeit.

Sieben Personen stehen vor einer bunten Wand aus unterschiedlich farbigen Stoffstreifen.

Besucher*innen der Jahresausstellung 2024; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2024 an der HFBK Hamburg

Vom 9. - 11. Februar 2024 (jeweils 14 - 20 Uhr) präsentieren die Studierenden der HFBK Hamburg ihre künstlerischen Produktionen des letzten Jahres. Im ICAT ist neben der von Nadine Droste kuratierten Gruppenausstellung »Think & Feel! Speak & Act!« mit Arbeiten von Master-Studierenden auch die Präsentation der Austauschstudierenden des Goldsmiths, University of London, zu sehen.

Begutachtung der eingereichten Mappen durch die Aufnahmekommission

How to apply: Studium an der HFBK Hamburg

Vom 1. Februar bis 5. März 2024, 16 Uhr läuft die Bewerbungsfrist für ein Studium an der HFBK Hamburg. Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

In der linken Bildhälfte wird ein Übermensch großes Objekt gezeigt. Ein aus Metall bestehender Kubus mit unterschiedlichen Objekten darin. Dahinter kann man vier Leinwände, die ein hochkantiges Format aufweisen, erahnen. An der rechten Wand steht eine Tischvitrine und an der Wand sind zwei großformatige Blätter angebracht.

Ausstellungsansicht des Hiscox Kunstpreises 2023; Foto: Tim Albrecht

(Ex)Changes of / in Art

Zum Jahresende ist an der HFBK Hamburg viel los: Ausstellungen im ICAT, die Open Studios der ASA-Studierenden in der Karolinenstraße, Performances in der Extended Library und Vorträge in der Aula Wartenau.

Extended Libraries

Wissen ist heute von überall und zeitunabhängig abrufbar. Welche Rolle(n) können dann noch Bibliotheken übernehmen? Wie können sie nicht nur als Wissensarchiv dienen, sondern die künstlerische Wissensproduktion unterstützen? Beispielhaft stellen wir Bibliotheksprojekte von Studierenden und Alumni sowie unseren neuen Wissensraum vor: die Extended Library.

Semestereröffnung 2023/24

Wir begrüßen die zahlreichen neuen Studierenden zum akademischen Jahr 2023/24 an der HFBK Hamburg. Ein herzliches Willkommen gilt auch den neuen Professor*innen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.

Auf einer Wand wurden Buchseiten mit Malereien und Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten angebracht. Außerdem sind zwei Buchumschläge des Buches "Die Völker der Erde" zusehen.

Detailansicht Rajkamal Kahlon, People of the Earth (Die Völker der Erde), 2017 - 2021

And Still I Rise

Seit über 20 Jahren gilt das Interesse der US-amerikanischen Künstlerin Rajkamal Kahlon den Zusammenhängen von Ästhetik und Macht, die über historische und geografische Grenzen hinweg vornehmlich durch Gewalt organisiert sind. Mit dieser Einzelausstellung stellt die HFBK Hamburg das vielseitige Werk der Professorin für Malerei und Zeichnen erstmals dem Hamburger Kunstpublikum vor.

Eine Person steht an einem Mischpult auf der Bühne der Aula. Hinter ihr laufen bunte nonfigurative Bilder auf einer großen Leinwand. Im Vordergrund der Szene liegen die Besuchenden auf dem Boden, gebettet auf Kissen. Ein helles Licht strahlt aus der linken oberen Ecke in die Kamera.

Festival "Klassentreffen" von Prof. Michaela Melián, Konzert von Nika Son; Foto: Lukes Engelhardt

No Tracking. No Paywall.

Just Premium Content! Der (fehlende) Sommer bietet die ideale Gelegenheit, um Versäumtes nachzuholen. In der Mediathek der HFBK Hamburg lassen uns Lehrende, Studierende und Alumni an Wissen und Diskussionen teilhaben – an emotionalen Momenten und kontroversen Diskursen. Durch Podcasts und Videos bringen sie sich in aktuelle Debatten ein und behandeln wichtige Themen, die gerade im Fokus stehen.

Let's talk about language

An der HFBK Hamburg studieren aktuell ca. 350 internationale Studierende, die 55 unterschiedliche Sprachen sprechen – zumindest sind das die offiziellen Amtssprachen ihrer Herkunftsländer. Ein Viertel der Lehrenden hat einen internationalen Hintergrund. Tendenz steigend. Aber wie gehen wir im Alltag mit der Vielsprachigkeit der Hochschulmitglieder produktiv um? Welche Wege der Verständigung lassen sich finden? Die aktuelle Lerchenfeld-Ausgabe beschäftigt sich mit kreativen Lösungen im Umgang mit Mehrsprachigkeit und lässt zahlreiche ehemalige internationale Studierende zu Wort kommen.

In der Eingangshalle der HFBK steht eine Holzbude mit dem hinterleuchteten Schriftzug "Würstelinsel". Davor stehen ein paar Leute.

Hanna Naske, Würstelinsel, 2023, Installation in der Eingangshalle der HFBK Hamburg; Foto: Miriam Schmidt / HFBK

Graduate Show 2023: Unfinished Business

Vom 13. bis 16. Juli 2023 präsentieren 165 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2022/23 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg.

Ein verkleideter Mann mit Sonnenbrille hält ein Schild in Sternform in die Kamera. Darauf steht "Suckle". Das Bild ist in Schwarz-Weiß aufgenommen.

Foto: Honey-Suckle Company

Let`s work together

Kollektive haben Konjunktur im Kunstbetrieb. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Zum Start des Sommersemesters 2023 widmet sich die aktuelle Ausgabe des Lerchenfeld-Magazins dem Thema der kollektiven Praxis, stellt ausgewählte Kollektive vor und geht aber auch den Gefahren und Problemen kollektiven Arbeitens nach.

Jahresausstellung 2023, Arbeit von Toni Mosebach / Nora Strömer; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2023 an der HFBK Hamburg

Vom 10.-12. Februar präsentieren Studierende aus allen Schwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im AtelierHaus. Im dort ansässigen ICAT kuratiert Tobias Peper, Künstlerischer Leiter des Kunstvereins Harburger Bahnhof, eine Ausstellung mit HFBK-Masterstudierenden. Zudem stellen dort 10 Austauschstudierende des Goldsmiths, University of London ihre Arbeiten aus.

Symposium: Kontroverse documenta fifteen

Mit dem Symposium zur documenta fifteen am 1. und 2. Februar 2023 möchte die HFBK Hamburg Hintergründe und Zusammenhänge analysieren, unterschiedliche Standpunkte ins Gespräch bringen und eine Debatte ermöglichen, die explizit den Antisemitismus im Kunstfeld thematisiert. Die Veranstaltung bietet Raum für divergente Positionen und will Perspektiven für die Gegenwart und Zukunft des Ausstellungmachens eröffnen.

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

Das Beste kommt zum Schluss

Zum Jahresende finden nochmals zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen mit HFBK-Kontext statt. Einige davon tragen wir hier zusammen. Auch einen kurzen Ausblick auf zwei Vorträge im Rahmen des Professionalisierungsprogramms im Januar finden sich in darunter.

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Festival und Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image

Als abschließender Teil des künstlerischen Forschungsprojekts laden das Festival und Symposium vom 24.-27. November 2022 zu Vorführungen, Performances, Vorträgen und Diskussionen ein, die das Potenzial der bewegten Bilder und des (menschlichen und nicht-menschlichen) Körpers erforschen, unseren gewohnten Kurs umzukehren und die herrschende Ordnung der Dinge zu verändern.

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Herzlich willkommen - und los geht's!

Wir freuen uns, zum Wintersemester 2022/23 viele neue Gesichter an der HFBK Hamburg begrüßen zu können. Einige Informationen und Hintergründe zu unseren neuen Professor*innen und Gastprofessor*innen stellen wir hier zusammen.

Einzelausstellung von Konstantin Grcic

Vom 29. September bis 23. Oktober 2022 zeigt Konstantin Grcic (Professor für Industriedesign) im ICAT - Institute for Contemporary Art & Transfer der HFBK Hamburg eine raumgreifende Installation aus von ihm gestalteten Objekten und bereits existierenden, neu zusammengestellten Gegenständen. Parallel wird der von ihm konzipierte Raum für Workshops, Seminare und Büro-Arbeitsplätze im AtelierHaus in Betrieb genommen.

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Kunst und Krieg

„Jeder Künstler ist ein Mensch“. Diese so zutreffende wie existenzialistische Feststellung von Martin Kippenberger (in ironischer Umformulierung des bekannten Beuys Zitats) bringt es in vielerlei Hinsicht auf den Punkt. Zum einen erinnert sie uns daran, nicht wegzusehen, (künstlerisch) aktiv zu handeln und unsere Stimmen zu erheben. Gleichzeitig ist sie eine Ermahnung, denen zu helfen, die in Not sind. Und das sind im Moment sehr viele Menschen, unter ihnen zahlreiche Künstler*innen. Deshalb ist es für Kunstinstitutionen wichtig, nicht nur über Kunst, sondern auch über Politik zu diskutieren.

Merlin Reichert, Die Alltäglichkeit des Untergangs, Installation in der Galerie der HFBK; Foto: Tim Albrecht

Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun

Vom 8. bis 10. Juli 2022 präsentieren mehr als 160 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2021/22 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg. Parallel ist in der Galerie der HFBK im Atelierhaus die Ausstellung der sudanesischen Gastlektorin Amna Elhassan zu sehen.

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Der Juni lockt mit Kunst und Theorie

So viel Programm war schon lange nicht mehr: Ein dreitägiger Kongress zur Visualität des Internets bringt internationale Webdesigner*innen zusammen; das Forscher*innenkollektiv freethought diskutiert über die Rolle von Infrastrukturen und das Symposium zum Abschied der Professorin Michaela Ott greift zentrale Fragen ihrer Forschungstätigkeit auf.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Finkenwerder Kunstpreis 2022

Der 1999 vom Kulturkreis Finkenwerder e.V. initiierte Finkenwerder Kunstpreis hat eine Neuausrichtung erfahren: Als neuer Partner erweitert die HFBK Hamburg den Preis um den Aspekt der künstlerischen Nachwuchsförderung und richtet ab 2022 die Ausstellung der Prämierten in der HFBK Galerie aus. Mit dem diesjährigen Finkenwerder Kunstpreis wird die US-amerikanische Künstlein Renée Green ausgezeichnet. Die HFBK-Absolventin Frieda Toranzo Jaeger erhält den Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld, im Hintergrund der Bau von Fritz Schumacher; Foto: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

Nach mehr als 40 Jahren intensiven Bemühens wird für die HFBK Hamburg ein lang gehegter Traum Wirklichkeit. Mit dem neu eröffneten Ateliergebäude erhalten die Studienschwerpunkte Malerei/Zeichnen, Bildhauerei und Zeitbezogene Medien endlich die dringend benötigten Atelierräume für Master-Studierende. Es braucht einfach Raum für eigene Ideen, zum Denken, für Kunstproduktion, Ausstellungen und als Depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg

Nach der digitalen Ausgabe im letzten Jahr, findet die Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg wieder mit Publikum statt. Vom 11.-13. Februar präsentieren die Studierenden aus allen Studienschwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im neu eröffneten Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Wer spricht? Wer malt welches Motiv? Wer wird gezeigt, wer nicht? Identitätspolitische Fragen spielen in der Kunst und damit auch an der HFBK Hamburg eine wichtige Rolle. Das hochschuleigene Lerchenfeld-Magazin beleuchtet in der aktuellen Ausgabe Hochschulstrukturen sowie Studierendeninitiativen, die sich mit Diversität und Identität befassen.

Foto: Klaus Frahm

Foto: Klaus Frahm

Summer Break

Die HFBK Hamburg befindet sich in der vorlesungsfreien Zeit, viele Studierende und Lehrende sind im Sommerurlaub, Kunstinstitutionen haben Sommerpause. Eine gute Gelegenheit zum vielfältigen Nach-Lesen und -Sehen:

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Seit 2010 organisiert die HFBK das internationale Austauschprogramm Art School Alliance. Es ermöglicht HFBK-Studierenden ein Auslandssemester an renommierten Partnerhochschulen und lädt vice versa internationale Kunststudierende an die HFBK ein. Zum Ende ihres Hamburg-Aufenthalts stellen die Studierenden in den Open Studios in der Karolinenstraße aus, die nun auch wieder für das kunstinteressierte Publikum geöffnet sind.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Vermitteln und Verlernen: Wartenau Versammlungen

Die Kunstpädagogik Professorinnen Nora Sternfeld und Anja Steidinger haben das Format „Wartenau Versammlungen“ initiiert. Es oszilliert zwischen Kunst, Bildung, Forschung und Aktivismus. Ergänzend zu diesem offenen Handlungsraum gibt es nun auch eine eigene Website, die die Diskurse, Gespräche und Veranstaltungen begleitet.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Schule der Folgenlosigkeit

Alle reden über Folgen: Die Folgen des Klimawandels, der Corona-Pandemie oder der Digitalisierung. Friedrich von Borries (Professor für Designtheorie) dagegen widmet sich der Folgenlosigkeit. In der "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg verknüpft er Sammlungsobjekte mit einem eigens für die Ausstellung eingerichteten „Selbstlernraum“ so, dass eine neue Perspektive auf „Nachhaltigkeit“ entsteht und vermeintlich allgemeingültige Vorstellungen eines „richtigen Lebens“ hinterfragt werden.

Jahresausstellung 2021 der HFBK Hamburg

Jahresausstellung einmal anders: Vom 12.-14. Februar 2021 hatten die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Hamburg dafür gemeinsam mit ihren Professor*innen eine Vielzahl von Präsentationsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen erschlossen. Die Formate reichten von gestreamten Live-Performances über Videoprogramme, Radiosendungen, eine Telefonhotline, Online-Konferenzen bis hin zu einem Webshop für Editionen. Darüber hinaus waren vereinzelte Interventionen im Außenraum der HFBK und in der Stadt zu entdecken.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

Am Abend des 4. Novembers feierte die HFBK die Eröffnung des akademischen Jahres 2020/21 sowie die Verleihung des Hiscox-Kunstpreises im Livestream – offline mit genug Abstand und dennoch gemeinsam online.

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Digitale Lehre an der HFBK

Wie die Hochschule die Besonderheiten der künstlerischen Lehre mit den Möglichkeiten des Digitalen verbindet.

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Absolvent*innenstudie der HFBK

Kunst studieren – und was kommt danach? Die Klischeebilder halten sich standhaft: Wer Kunst studiert hat, wird entweder Taxifahrer, arbeitet in einer Bar oder heiratet reich. Aber wirklich von der Kunst leben könnten nur die wenigsten – erst Recht in Zeiten globaler Krisen. Die HFBK Hamburg wollte es genauer wissen und hat bei der Fakultät der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eine breit angelegte Befragung ihrer Absolventinnen und Absolventen der letzten 15 Jahre in Auftrag gegeben.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Wie politisch ist Social Design?

Social Design, so der oft formulierte eigene Anspruch, will gesellschaftliche Missstände thematisieren und im Idealfall verändern. Deshalb versteht es sich als gesellschaftskritisch – und optimiert gleichzeitig das Bestehende. Was also ist die politische Dimension von Social Design – ist es Motor zur Veränderung oder trägt es zur Stabilisierung und Normalisierung bestehender Ungerechtigkeiten bei?