7.6.2024, Freitag 19:00 Uhr
Natan Sznaider im Gespräch mit Juliane Rebentisch
Ort:
- Aula der HFBK Hamburg, Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg
Web:
- kostenlose Tickets
Anlässlich der Verleihung des Lessing-Preises hielt die Publizistin und Philosophin Hannah Arendt am 29. September 1959 vor der Hamburger Bürgerschaft eine erhellende Dankesrede. „Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten“ spricht viele auch heute sehr aktuelle Themen an: Es geht um eine neue Aufklärung, um intellektuelle und reale Bewegungsfreiheit, es geht auch um Mitgefühl und Freundschaft als Grundlage für Politik und es geht um die Grenzen der Solidarität. Zentral ist dabei die Frage nach der jüdischen Identität in Europa, denn Juden gehörten zu Europa und standen gleichzeitig außerhalb der europäischen Kultur. Sie konnten weder Frieden mit der Welt finden, noch mit ihrem eigenen Partikularismus. Aber Hannah Arendt ging in ihrer Hamburger Rede noch einen Schritt weiter, indem sie in Anlehnung an Bertolt Brechts Gedicht An die Nachgeborenen die Zeit nach 1945 als eine „finstere Zeit“ kennzeichnet und nicht als den Beginn einer Ära der Befreiung. Über die Aktualität ihrer Rede sprechen der israelische Soziologe Natan Sznaider und die Philosophin und Lessing-Preisträgerin 2017, Juliane Rebentisch, die sich beide intensiv mit dem Werk von Hannah Arendt beschäftigt haben.
Die Rede von Hannah Arendt aus dem Jahr 1959 finden Sie hier.
Auf Grund der geplanten Demonstration gegen Rechtsextremismus in Hamburg beginnt das Gespräch um 19 Uhr.
Öffentliche Veranstaltung, Eintritt frei, begrenzte Platzanzahl
Anmeldung unter diesem Link erforderlich.
Natan Sznaider ist Soziologe und lehrte von 1994 bis 2022 als Professor an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv, seit 1996 als Lehrstuhlinhaber. Er unterrichtete an der Columbia University, an der Hebräischen Universität in Jerusalem und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist aktuell Fellow am Hamburg Institute für Advanced Studies (HIAS) und wird 2024 mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung ausgezeichnet.
Juliane Rebentisch studierte Philosophie und Germanistik an der Freien Universität Berlin, Promotion 2002 an der Universität Potsdam, Habilitation 2010 an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Von 2015–2018 war sie Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Seit Oktober 2011 ist sie Professorin für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, seit 2014 Mitglied des Kollegiums am Frankfurter Institut für Sozialforschung. 2017 wurde sie mit dem Lessing Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet. Im Oktober 2024 wird sie ihre Professur an der HFBK Hamburg antreten.