2021/09/24: Drei Preise und zwei Förderstipendien - die Eröffnung der Graduate Show
Gestern Abend sind zur Eröffnung der Graduate Show an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) die überzeugendsten der 150 Abschlussarbeiten des Studienjahres 2020/21 mit drei Preisen und zwei Stipendien ausgezeichnet worden. Um den Karl H. Ditze Preis für den besten Bachelor- und Master-Abschluss, das Förderstipendium der Stiftung Stendar-Feuerbaum sowie das Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses und den HFBK-Filmpreis der Hamburgischen Kulturstiftung konkurrierten die Graduierten aus allen Studienschwerpunkten: von der Malerei, Bildhauerei und dem Bühnenraum über die Zeitbezogenen Medien bis hin zu Design, Grafik/Fotografie und Film.
Mitglieder der Fachjury 2021:
Adam Budak, Direktor Kestner Gesellschaft
Verena Gräfe-Höft, Producerin, Autorin und CEO von Junafilm
Philipp Haverkampf, Galerist
Christian Kobald, Redakteur Spike Art Magazine
Mark Peranson, Programmleiter Berlinale
Merle Radtke, Leiterin Kunsthalle Münster
Angelika Ramlow, Projektleitung Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
Deborah Schamoni, Galeristin
Juliane Schickedanz, Ko-Direktorin Kunsthalle Osnabrück
Prämiert worden sind:
Ilo Toivio (Prof. Angela Bulloch) – Karl H. Ditze Preis für den besten Bachelor-Abschluss i.H.v. 2.500 Euro
Don’t touch me ist der Bachelorabschluss von Ilo Toivio betitelt. Wie ist es, wenn Berührungen nicht mehr alltäglich sind, wie verändert sich die Wahrnehmung von Nähe, wenn diese kaum noch gelebt wird. In dem Zusammenkommen von skulpturaler Arbeit und Sound wird Fragen der Entfremdung nachgegangen, wobei sie bewusst in der Ambivalenz von kokonartiger Geborgenheit und Beklemmung, Fragilität und kraftvollem Ausdruck changiert.
Matthew Muir (Prof. Anselm Reyle) – Karl H. Ditze Preis für den besten Master-Abschluss i.H.v. 5.000 Euro
Mit Crossroads in the desert of the Real hat die Jury eine serielle Arbeit prämiert, die sich im Spannungsfeld zwischen Objekt und Bild bewegt. Türen des Fetischobjektes PKW werden von Matthew Muir durch Aufdrucke rätselhafte Botschaften mitgegeben und erzeugen in ihrem Arrangement ein spannungsgeladenes Ensemble zwischen selbstkritischer Maskulinität, Kitsch und Alltagspoesie, die die Juror:innen aufgrund der Präzision ihrer Setzung überzeugte.
Magnus Hvidtfeldt (Prof. Jutta Koether) – Förderstipendium der Stiftung Stendar-Feuerbaum i.H.v. 3.600 Euro
Bachelorabsolvent Magnus Hvidtfeld zeigt eine Installation aus im Raum stehenden Malereien, die mit einem in 15-Minuten-Intervallen ertönenden Sound versehen sind. Collagenartig angeordnete Kreise und Kugeln, die eine Kette bilden, lenken den Blick auf ein Loch im Hauptbild und stellen die entscheidende Verbindung zum Ursprung des vibrierenden Sounds her. In ihrer Verspieltheit und Subtilität beweist diese Bachelorarbeit ihre besondere Stärke.
Verena Buttmann (Prof. Jeanne Faust) – Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses i.H.v. 15.000 Euro
In der Videoarbeit Die Hunde, die Rosen, der Duft (10:43 Min.) von Verena Buttmann entwickelt das Spiel zwischen Subjekt und Außenwelt im Verhältnis zwischen Bild und Akteur*innen eine außergewöhnliche und überraschende Form, die auf subtile Art und Weise Sprache, Beziehungskonstellation und Inszenierungen als Strategien und Mechanismen von Macht entlarvt. Als Betrachter*innen werden wir direkt adressiert und bleiben doch mit der Szenerie im nachhallenden Nebel, so die Jury.
Akın Şipal (Prof. Pepe Danquart) – HFBK-Filmpreis gestiftet von der Hamburgischen Kulturstiftung i.H.v. 5.000 Euro
Der Master-Absolvent befasst sich in seinem filmischen Essay Nachruf (14 Min.) mit der Geschichte seines verstorbenen Großvaters, einem berühmten türkischen Literaten und Kafka-Übersetzer. Die Jury hat in ihrem einstimmigen Urteil vor allem die visuell feinfühlige Form des Films gewürdigt, der die Zuschauer*innen auf eine biografische Reise mitnimmt, in der die verschiedenen Zeitebenen ineinanderfließen. Dies gelingt Şipal vor allem durch seine poetische, lyrische Sprache, die in seiner Intensität die leeren Räume füllt.
Die Ausstellung mit allen Filmen und künstlerischen Abschlussarbeiten ist noch bis einschließlich Sonntag für das Publikum geöffnet. Der Eintritt ist frei. Für den sicheren Ausstellungsbesuch gilt 3-G sowie das Tragen einer Maske.
Ausstellung | noch bis 26. September 2021 | täglich 11 bis 20 Uhr | Eintritt frei
Führungen täglich | (dt) 14, 16 und 18 Uhr | (engl) 16 Uhr | für Schulkinder 16 Uhr
Ort | HFBK Hochschule für bildende Künste | Lerchenfeld 2 | Finkenau 42
Weitere Informationen:
Pressekontakt
- Sabine Boshamer
- Raum:145a Le
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