15. – 16.11.2024
Materialität(en): Produktion – Rezeption – Transformation – Manifestation.
Ort:
- Hörsaal, HFBK Hamburg, Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg
Tagung der Arbeitsgruppe Materialität(en): Rezeptionen – Transformationen – Manifestationen / Ulmer Verein
Fragen von Materialität(en) stehen im Mittelpunkt der materialbasierten künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Forschung, die verstärkt Schnittstellen und Perspektivwechsel im Kontext von New Materialism und Material thematisiert. Materielle Dynamiken stellen interdisziplinäre, kunstspezifische Rezeptions- und Tätigkeitsbereiche vor Herausforderungen, Hindernisse und Abwägungen in Abhängigkeit der jeweiligen Berufsfelder. So sehen sich beispielsweise restauratorische Bedarfe in der gegenwärtigen musealen Praxis und Forschung mit aktiven Transformationsprozessen und deren Auswirkungen etwa in sammlungsspezifischer Hinsicht konfrontiert. Kunsthistorische Ansätze zielen auf die Untersuchung spezifischer Materialität(en) von Kunstwerken und deren vielfältige Ikonologien und Politiken, besonders seit dem von verschiedenen Seiten ausgerufenen material turn. Gegenwärtige und zukunftsgewandte Architekturformen sondieren hybride Materialien, als Baustoffe angesiedelt an der Verbindungslinie von Architektur und Mikrobiologie. Materialarchive, Werkstätten und künstlerische Perspektiven setzen ihrerseits individuelle Herangehensweisen und Anknüpfungspunkte voraus.
Die Tagung „Materialität(en): Produktion – Rezeption – Transformation – Manifestation“ setzt sich zum Ziel, den Interessen unterschiedlicher Akteur:innen in kunstbezogenen Tätigkeitsfeldern mit materialitäts-spezifischer Ausrichtung ein Forum des fachlichen Dialogs, der Initiation und Multiplikation zu bieten. Neben der erweiterten Forschung von Materialität(en) besteht das Anliegen in der Überwindung von Diskrepanzen zwischen theoretischer und angewandter Forschung von Kunstwissenschaftler*innen, Restaurator:innen, Künstler:innen, Kurator:innen und anderen mehr. Die in den jeweiligen Bereichen angesiedelten Berufsgruppen loten die jeweiligen Bedarfe aus und erarbeiten inhaltliche Schnittmengen ebenso wie fachliche Verschränkungen und Synergien.
Nachdem Hanna Baro und Ina Jessen die „AG Materialität(en): Rezeptionen – Transformationen – Manifestationen“ 2020 gründeten und die Treffen in den ersten Jahren digital stattfanden, werden die Materialität(en)-spezifischen Themen am 15. und 16. November 2024 in der HFBK in Hamburg erstmals in Präsenz präsentiert und diskutiert. Die Tagung richtet sich an das interdisziplinäre Fachpublikum, an die Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche sowie die interessierte Öffentlichkeit.
Programm
Freitag, den 15.11.2024, 9.30 – 18.00 Uhr
9.30 – 10.00 Uhr
Begrüßung durch die Vizepräsidentin der HFBK Hamburg Bettina Uppenkamp
Einführung: Ina Jessen, Carolin Bohlmann, Christian Scheidemann
10.00 – 12.00 Uhr PANEL 1: PRODUKTION
Christian Scheidemann: „Das Studio als liminaler Raum“
Christian Kosmas Mayer: „Chronopolitik der Form in unsicheren Zeiten“
Pia Gottschaller: „One step removed: Drucktechnische Verfahren in der Malerei“
Kirstin Arndt: „Aus der Faserforschung: Neue flexible, textile Materialien“
12.00 – 13.00 Uhr LUNCH BREAK
13.00 – 15.00 Uhr PANEL 2: TRANSFORMATION
Ina Jessen: „Dieter Roths Schimmelmuseum – Transformations- und Materialitätsprozesse“
Sonja Alhäuser: „Von Zeichnungen und Banketten - ephemere Verdichtungen und deren Auflösungen“
Regine Rapp: „Soil and Symbiosis. Zu Erde und Böden in der Hybrid Art“
Barbara Oettl: “Fallschirmseide 2.0: Where Are We Heading? Up or Down? Materialien als Up-grade für die nächste Generation“
15.00 – 15.15 Uhr KAFFEEPAUSE
15.15 – 17.15 Uhr PANEL 3: REZEPTION
Einführung: Pia Gottschaller
Andreas Huth: „Affordanzen, Resistenzen. Eigenschaften und Wahrnehmung von Bildhauermaterialien“
Angela Matyssek: „Konservierung und Kritik“
Charlotte Matter: “Produktionsverhältnisse: Materialität und Kapitalismuskritik“
Julien Bismuth: „Bricolage“ vorgestellt von Christian Scheidemann
17.15 – 18.00 Uhr DISKUSSION ZU PANEL 1-3
19.00 – 20.00 Uhr BUCH PREVIEW: Lexikon der Lebensmittel als Kunstmaterial, Ina Jessen und Fabiana Senkpiel
Samstag, den 16.11.2024, 10 – 15.00 Uhr
10.00 – 12.00 Uhr PANEL 4: MANIFESTATION
Carolin Bohlmann: „’There is never a stop and never a finish’. Handlungsanweisungen als tool”
Christian Berger: „Materialität als Setzung in der Konzeptkunst der 1960/70er Jahre”
Manuela Bünzow: „Krisensituationen – Fotografische Manifestation des Combine Paintings in Jeff Walls Knife Throw“
Fabiana Senkpiel: „Luft → Wasser→ Nebel“
12.00 Uhr Abschlussdiskussion