2025/04/14: Designwettbewerb Redesign Democracy – Wählen neu gestalten
Hier geht es zum Bewerbungsformular.
Demokratie lebt vom Mitmachen – und der Moment, in dem Bürger*innen ihre Stimme bei einer Wahl abgeben, ist eine der zentralsten Ausdrucksformen demokratischer Teilhabe. Doch wie wirkt der Akt des Wählens auf uns? Und wie angemessen ist die aktuelle Gestaltung von Wahlurnen für diese performative Handlung, die unsere Demokratie verkörpert?
Derzeit klaffen Anspruch und Realität oft auseinander: An einigen Orten fungieren schlichte Behälter, teils umfunktionierte Mülltonnen, als Wahlurnen. Höchste Zeit, den bedeutungsvollen Akt des Wählens und seinen Kontext neu zu denken – gestalterisch, räumlich und performativ.
Die Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) lädt alle Gestalter*innen, Künstler*innen, Studierende, Forschende und Interessierte ein, am Wettbewerb „Redesign Democracy – Wählen neu gestalten“ teilzunehmen. Ziel des Wettbewerbs ist es, angemessene und visionäre Konzepte zu entwickeln, die den demokratischen Akt des Wählens aufwerten.
Worum geht es
- Mit den eigenen Beobachtungen starten: Betrachtet den Wahlgang mit geschärften Sinnen und haltet die Erfahrung fest. In Deutschland ist am 23. Februar 2025 Bundestagswahl, aber auch bereits vergangene Wahlen oder die Briefwahl können erkenntnisreich sein. Hinweis: Das Fotografieren bei der Wahl ist ohne Genehmigung des Wahlvorstandes im Wahllokal vor Ort nicht gestattet, mehr dazu im Anhang.
- Die Wahlurne neu denken: Entwickelt Vorschläge, wie eine Wahlurne der Zukunft aussehen könnte – als physisches Objekt, als digitales Interface oder in hybrider Form.
- Die Wahl als performativen Akt inszenieren: Überlegt, wie der Prozess des Wählens als symbolische Handlung gestaltet und weiterentwickelt werden kann.
- Neue Räume für Demokratie schaffen: Erkundet, welche neuen Räume – reale oder virtuelle – einen Rahmen für den demokratischen Akt des Wählens bilden könnten.
Von disruptiven Visionen bis hin zu greifbaren Produktideen: Die Vorschläge können abstrakt, konzeptionell oder praktisch orientiert sein. Der Fokus liegt darauf, neue Perspektiven auf einen so zentralen demokratischen Prozess zu eröffnen.
Rahmenbedingungen und Preise
Eine hochkarätige Jury aus Vertreter*innen von Politik, Gesellschaft und Design wird die besten Entwürfe auswählen. Als Preisgeld stehen insgesamt 3.000 Euro zur Verfügung, die auf die prämierten Einreichungen verteilt werden.
Die besten Beiträge werden zudem bei der World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 präsentiert und im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Juni 2025 an der HFBK Hamburg ausgezeichnet.
Alle Einreichungen werden im Rahmen des Forschungsprojektes Redesigning Democratic Representation (Re·De·Re) ausgewertet, und fließen in die weitere Arbeit des Vorhabens ein. Als Kooperation zwischen Politik- und Designwissenschaft untersucht das interdisziplinäre Team das momentane Verständnis demokratischer Repräsentation in Deutschland und sucht nach Neuinterpretationen.
Wettbewerbsdetails
- Einreichungsschluss: 14. April 2025
- Preisverleihung: Anfang Juni (Termin wird noch bekannt gegeben)
Folgende Unterlagen werden für die Einreichung benötigt:
- Beobachtungen bei der letzten Wahl: Beschreibt Erfahrungen und Eindrücke während der letzten Wahlteilnahme. (Max. 2.000 Zeichen)
- Visuelle Darstellungen der letzten Wahl: Fügt 1–2 Bilder bei, die beispielsweise die Wahlurne oder den Wahlraum zeigen (Fotos, Zeichnungen, Renderings o.ä.; max. 5 MB).
- Der Gegenentwurf: Erläutert euren Designvorschlag für die zukünftige Wahlurne und/oder den Wahlprozess. (Max. 2.000 Zeichen)
- Stärkung der demokratischen Bedeutung: Erklärt, wie der Entwurf die symbolische und praktische Bedeutung des Wählens hervorhebt und die Demokratie stärkt. (Max. 1.500 Zeichen)
- Visualisierungen des Entwurfs: Präsentiert in 3–5 Bilder den Designvorschlag (Skizzen, Renderings, Modelle o.ä.; max. 5 MB).
Eingereicht werden müssen die oben aufgeführten Informationen (Texte und Bilder sowie ggf. die Fotogenehmigung des Wahlvorstands) als ein gebündeltes Dokument, dass die gesamte Einreichung beschreibt. Bilder werden zusätzlich im Original eingereicht.
Jury
- Prof. Dr. Emma Crewe (SOAS, London)
- Prof. Daniela Hensel (Professorin für Social & Public Design, HTW Berlin)
- Benedikt Kuhn (Staatssekretär, Leiter der Hessischen Staatskanzlei)
- Barbara Lersch (Programmdirektion World Design Capital 2026)
- Peter Müller (Richter am Bundesverfassungsgericht a.D., Ministerpräsident des Saarlandes a.D.)
- Dara Sepehri (Vorstandsmitglied des Deutschen Design Club)
- Hanna Steinmüller (Mitglied des Deutschen Bundestags, Bündnis 90/Grüne)
- Armand Zorn (Mitglied des Deutschen Bundestags, SPD)
Wer kann teilnehmen?
Der Wettbewerb ist offen für alle – Designer*innen, Künstler*innen, Architekt*innen, Studierende, Fachleute aus der öffentlichen Verwaltung, sowie alle, die einen Beitrag zur Zukunft unserer Demokratie leisten möchten. Es sind Einzelarbeiten zulässig, aber auch Gruppenarbeiten sind möglich.
Warum mitmachen?
Mit den Entwürfen gestaltet ihr aktiv die Zukunft der Demokratie. Sie tragen dazu bei, die Relevanz und Symbolik des Wählens neu zu definieren. Seid Teil dieses zukunftsweisenden Projekts und helft mit, den Akt des Wählens zu einem sichtbaren Ausdruck von Demokratie zu machen!
Für Rückfragen: redesign-democracy@hfbk-hamburg.de