Archive des Körpers - die digitale Publikation
Konzeption und Gestaltung der digitalen Publikation: Karen Czock, Maja Redlin, Liudmila Savelyeva, Sophia Krasomil (Klasse Digitale Grafik)
Im Blick auf den menschlichen Körper ist die Ordnungsform ‚Archiv‘ als das techno-mediale Arsenal zu verstehen, das Körper und Subjekte historisch geformt hat und weiterhin Identitäten, Handlungsweisen, Machtverhältnisse und Gemeinschaften gestaltet. Das ‚Archiv‘ funktioniert als epistemologisches Regime. Es besteht aus Repräsentationssystemen, Diskursen, Institutionen, Konventionen, Praktiken und kulturellen Vereinbarungen. Es bestimmt, welche Körper, Geschlechter und Sexualitäten sichtbar werden und welche nicht, welche kulturell, sozial und ökonomisch zählen und welche als nutzlos gelten. Denn Körper sind nicht einfach gegeben, sondern werden durch Prozesse der Beschreibung, Abformung, Modellierung, Nach- und Abbildung hervorgebracht. In den fünf Kapiteln Körper im Kontext, Medizinische Körper, Datenkörper, Narrative vom Psychischen und Verletzliche Körper werden historische Archivbezüge aktualisiert und die gesellschaftlichen und kulturellen Subjektivierungsweisen durch solche Datensammlungen, ihre Auswirkungen auf das Persönliche und das Politische theoretisch und ästhetisch untersucht: Kritische Analyse trifft auf Formen des Widerständigen.