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Zwischen den Welten: Zwischen den Welten: über die Trennung zwischen Kunst und Spiritualität

Der westlich geprägte Kunstdiskurs hat eine scharfe Trennung zwischen Kunst und Spiritualität eingeführt. Ein Plädoyer für mehr Differenzierung und mögliche Hybridformen.

Ein Text von Astrid Mania

Die Behauptung, dass es ein Vor und ein Nach Magiciens de la terre gibt, dürfte schwerlich übertrieben sein. Die Pariser Ausstellung von 1989 markiert aus westlicher Perspektive den Moment, in dem die These, dass alles Kunst sein könne, in großem Stil auf spirituelle Bildwerke aus außereuropäischen Kontexten angewandt wurde.[1] Magiciens de la terre präsentierte in nie dagewesenem Maßstab und mit globalem Anspruch Bildwerke gemeinsam und als gleichrangig, die nach einem damals vorherrschenden Verständnis aus den getrennten Welten der Kunst und der Nicht-Kunst stammten. Das kuratorische Unternehmen war eine Antwort auf die New Yorker Ausstellung ‘Primitivism’ in 20th Century Art: Affinity of the Tribal and the Modern im Museum of Modern Art gewesen, die Werke der westeuropäischen Moderne – darunter von Picasso, Klee, Giacometti und Matisse – mit außereuropäischen Artefakten zeigte, die von den fraglichen Künstlern gesammelt worden waren oder als deren Inspirationsquellen galten.[2] Doch der Einzug der bis dato vorwiegend in ethnologischen oder eben Privatsammlungen aufbewahrten Bildwerke in ein, um nicht zu sagen, das Kunstmuseum wurde schon damals heftig kritisiert. Als kolonialistisch wurde der Vergleich der außereuropäischen Werke mit der westlichen Kunst beschrieben, der erstere unangemessen reduktionistisch auf das Formale beschränkt und sie dazu instrumentalisiert habe, die Heldengeschichte der westlichen Avantgarde fortzuschreiben.[3]

Gegen eine solche Haltung war die von Jean-Hubert Martin und seinem Team verantwortete Schau angetreten. Die Ausstellungsmacher wählten einen anderen Ansatz, indem sie Objekte vorwiegend aus ihrer Zeit versammelten, und führten den Begriff des „Zeitgenössischen“ ins Feld, der – so ihre Klage – vielen Werken, die althergebrachten Traditionen folgten, verweigert würde, obwohl ihre Schöpfer*innen lebten.[4] Von dieser problematischen Gleichsetzung der Begriffe des Gegenwärtigen mit dem Zeitgenössischen abgesehen, blendete die so gut gemeinte Pariser Schau auch die mitunter gewaltigen Umdeutungsmechanismen und Kräfteverschiebungen aus, denen Objekte unterliegen, die bisher – zumindest von westlichen Betrachter*innen – nicht als Kunst angesehen worden waren und sich nun in einer Kunstausstellung wiederfanden. Stattdessen verlegten sich die Kuratoren auf den von Joseph Beuys inspirierten, problematischen Begriff der „Magier“, unter den sie sämtliche Schöpfer*innen der präsentierten Objekte fassten. Martin und seine Mitstreiter hatten die Säkularisierung der vielen aus spirituellen Zusammenhängen stammenden außereuropäischen Bildwerke dadurch ausgeblendet, dass sie den westlichen Künstler*innen durch das Anrufen des Magischen einen im Grunde anti-modernen Anstrich verliehen. So trafen sich alle in dieser numinosen Zwischenwelt zur großen Nivellierungsparty.

Was geschieht, wenn ursprünglich in vor allem spirituellen Kontexten genutzte Bildwerke vom westlichen Kunstbetrieb vereinnahmt werden, soll hier am Fall der kleinformatigen und zumeist anonymen Tantra-Zeichnungen aus Rajasthan ein wenig näher ausgeführt werden. Solche Blätter zirkulieren seit einigen Jahrzehnten im Kunstbetrieb und waren auch Teil der Pariser Ausstellung. Sie visualisieren bestimmte Bewusstseins- ebenso wie kosmisch-energetische Zustände und dienen auch als Meditationshilfen.[5] Einen kräftigen Popularitätsschub erlebten diese Bildwerke 2011, als der französische Dichter Franck André Jamme seine so bilder- wie erklärungsreiche Publikation Tantra Song veröffentlichte, und 2013, als Massimiliano Gioni eine Vielzahl dieser Zeichnungen in die von ihm kuratierte Sektion The Encyclopedic Palace der 55. Biennale von Venedig einbezog. Jamme selbst war bezeichnenderweise gar nicht in Nordindien, wo sich solche Blätter seiner Publikation zufolge seit dem 17. Jahrhundert nachweisen lassen, sondern 1970 in Paris bei der Galerie le Point Cardinal auf erste Exemplare gestoßen. Als er 1994 eine Präsentation in der Pariser Galerie du Jour organisierte, war das Kunstfeld für derartige Werke durch die Ausstellung Magiciens de la terre längst bereitet. Weitere Ausstellungen in Galerien für zeitgenössische Kunst sollten folgen.

Was speziell diese Werke so anschlussfähig an ein westliches Kunstverständnis und die Diskurse einer westlichen Kunstgeschichte macht, ist ihre formale Nähe zu den abstrakt-geometrischen Bildfindungen vor allem der russischen Avantgarde. Mit diesem Argument appellierte auch der Pressetext der Londoner Frith Street Gallery, die 1990 tantrische Zeichnungen ausstellte, an ihr Publikum.[6] Die Nähe scheint plausibel, muss aber wohl umgekehrt gedacht werden: In Russland lagen yogische Texte aus Indien seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in Übersetzung vor; große Teile der Russischen Avantgarde befassten sich mit Theosophie, Yoga, Buddhismus oder auch schwarzer Magie.[7] Es scheint nicht abwegig, in vergleichbaren tantrischen Zeichnungen, zumindest aber einem Gedankengut, das abstrakte Formen für energetisch/spirituelle Zustände oder kosmische Prinzipien findet, Vorbilder besonders für Malewitsch zu sehen. Damit nun aber Werke wie die tantrischen Zeichnungen im westlichen Kunstbetrieb als Kunst funktionieren, müssen deren spirituelle Kraft und Funktion zunächst entladen und in eine Art unbestimmte Vergangenheit verlagert werden. In dieser abgeschwächten Form kann das Spirituelle als Überwundenes zurückkehren und äquivalent zum künstlerischen Sujet oder Konzept erzählt werden. Von diesem Moment an sind solche Artefakte auch im White Cube als Kunst vermarktbar. Objekte jedoch, die aktiv Gegenstand von Verehrung und/oder religiös motivierter Betrachtung sind, müssen als wortwörtlich unschätzbar gelten.

Solche Vorgänge werfen viele Fragen auf. Denn während westeuropäische religiöse Bildwerke die Trennlinie zur Kunst vor langer Zeit überschritten, diesen Schritt jedoch selbst vollzogen haben, wie Hans Belting in Kult und Bild aufzeigt,[8] werden außereuropäische Bildwerke wie zum Beispiele jene tantrischen Zeichnungen von westlichen Kurator*innen in einen bereits bestehenden (westlichen) Kontext hineinversetzt. Mit Beginn der Renaissance, so Belting, seien vor allem in Italien die Kunst zu einer Wissenschaft aufgewertet, dem Einfallsreichtum der Künstler*innen ein neuer Stellenwert eingeräumt und das Dargestellte den Gesetzen der Wahrnehmung unterworfen worden, woraufhin sich „das neue Bildverständnis als Kunstverständnis“ entfaltet habe.[9] Die Gemälde jener Zeit stellten also nicht nur ein religiöses Thema dar, sondern reflektierten zugleich erstmalig über ihren Status und den der Malerei.

Dies ermöglichte es Werken sakraler Kunst, als Kunst in höfische Sammlungen und später auch bürgerliche Museen einzuziehen, womit jene Trennung, die es nach Belting erlaubte, ein Bild „als Sitz des Heiligen oder als Ausdruck der Kunst“[10] zu verstehen, buchstäblich institutionalisiert wurde. Werke der christlichen Kunst wurden zu Vexierbildern. Mit einer Einschränkung: Während sich in einer Kirche Gemälde mit religiösem Inhalt wahlweise als Kunst und als Andachtsbild betrachten lassen, vor dem nicht nur stille Zwiesprache, sondern auch rituelle Handlungen vollzogen werden können, gebieten die Konventionen des Museums ein passives Betrachten. Sich im Museum vor einem religiösen Bildnis zu bekreuzigen hieße, die Tatsache zu verfehlen, dass es sich um Kunst handelt.

Um dieses Changieren der Bilder und vor allem das Einlesen außereuropäischer Artefakte in künstlerische Kontexte noch ein wenig besser zu fassen, mag es hilfreich sein, Arthur Dantos Begriff der „Kunstwelt“ heranzuziehen. Von der Pop Art und namentlich Andy Warhols „Brillo Boxes“ herausgefordert, warf Danto die Frage auf, was diese von ihren Vorbildern im Supermarkt unterscheide und zu Kunst mache. Auf eine schlichte Paraphrase heruntergebrochen, lautet sein Befund: Die Kunst liegt im Auge der Betrachterin. Denn es komme darauf an, ob Betrachter*innen zur „Kunstwelt“ gehörten, die er als „Atmosphäre künstlerischer Theorien, ein Wissen von Kunstgeschichte“ definiert.[11] Um in Warhols Kartons Kunst zu sehen, muss ich also ein Wissen um bisherige Kunsttheorie(n) und -geschichte(n) mitbringen und in der Lage oder willens sein, die fraglichen Objekte zu diesen in Verbindung zu setzen, affirmativ oder – im Sinne der modernen Kunst – als deren Befragung, Erweiterung und Überwindung. Dieser Blick funktioniert nun unabhängig davon, ob die Schöpfer*innen der fraglichen Objekte selbst eine solche Beziehung hergestellt haben oder ob diese durch eine kuratorische Setzung herbeigeführt worden ist.

Vor diesem Hintergrund muss es wirken, als sei die große Säkularisierungswelle nicht mehr aufzuhalten. Entsprechend skeptisch blickt der US-amerikanische Kunsthistoriker Alex Kitnick in einem Beitrag für das Artforum auf Bestrebungen westlicher Museen, religiöse Bildwerke an Kirchen zurückzugeben.[12] Konkret ließ Eike Schmidt, Direktor der Uffizien, im letzten Jahr verlautbaren, dass er plane, Werke der Renaissance-Kunst aus dem Museum heraus an ihre jeweiligen Ursprungsorte zurückzuversetzen.[13] Kitnick attestiert dieser Geste etwas zutiefst Anti-Modernes, würden dadurch doch aus Objekten der Kontemplation Objekte der Verehrung. Selbstverständlich können die aus dem Museum in die Kirchen getragenen Werke, wie bereits beschrieben, dort als religiöse erfahren werden. Doch man darf wohl davon ausgehen, dass Betrachter*innen solcher Werke, zumal im 21. Jahrhundert, mit Belting und Danto ein „Wissen von Kunstgeschichte“ besitzen und Bilder auch in einem Kirchenraum als Kunst wahrnehmen können.[14] Eher steht zu erwarten, dass Schmidts Vorhaben die Kirchen in Außenstellen des Museums verwandelt, da er den Betrachter*innen vor allem helfen wolle, laut Sarah Cascone, den ursprünglichen Kontext der fraglichen Werke zu verstehen. So würde der Kirchenraum weniger als spiritueller Raum gesehen, sondern brächte das zur Anschauung, was das Museum bislang nur sprachlich vermitteln kann. Kitnick hat natürlich zumindest insofern recht, dass das in einen sakralen Kontext (zurück-)gestellte Werk einen anderen Dialog führt als seine Verwandten im Museum: Es fehlt die unmittelbare Anschauung und wie auch immer motivierte Vergleichbarkeit mit anderen Werken.

Gerade für außereuropäische Bildwerke, die ihre spirituelle Dimension im westlichen Kunstkontext verloren haben, bietet sich in Ansätzen, die ein Oszillieren zwischen Kunst und Spiritualität zulassen, eine Chance, angemessen(er) mit ihnen umzugehen. Das US-amerikanische Newark Museum beispielsweise ließ in den Jahren 1988-90 einen Altar für seine Sammlung tibetischer Kunst herstellen – Schöpfer war der im indischen Kloster Rumtek ausgebildete Phuntsok Dorje – und vom Dalai Lama weihen. Damit wurde, obwohl Museumsexponat, die religiöse Dimension und Funktion dieses Objektes respektiert.[15] Für diesen Kontext bedenkenswert ist auch der selbstbestimmte Umgang des 2017 verstorbenen Künstlers und Chiefs des nordkanadischen Kwakw’ala-Volkes mit seinem Werk. Beau Dicks Objekte können sowohl in kommerziellen Galerien oder institutionellen Ausstellungen als Kunst gezeigt wie auch bei Tanzritualen seines Volkes zum Einsatz kommen. So wurden die Masken, mit denen Dick bei der documenta 14 prominent vertreten war, dort auch bei Ritualen eingesetzt und offenbar im Anschluss an die Präsentationen in Athen und Kassel zu den Kwakw’ala zurückgeschickt. Der spirituelle Gehalt, im und durch den Kunstkontext zurückgedrängt, lässt sich demzufolge für den rituellen Kontext speziell dieser Masken reaktivieren, wenn auch erst nach einer gewissen Ruhezeit.[16] Dass die Masken am Ende mancher Tanzrituale verbrannt werden, markiert deren ultimative Absage an eine Existenzform als Kunst – wo sich der Akt der Zerstörung noch als performative Geste lesen ließe – und ein Beharren auf ihrer spirituell-energetischen Dimension.

Dr. Astrid Mania ist Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der HFBK Hamburg. Dieser Text erschien zuerst im Lerchenfeld Magazin #57.



Fußnoten:

[1] Im Folgenden wird der Begriff Kunst immer dann kursiviert, wenn er in einem westlich-modernen Verständnis gebraucht wird. Noch schwieriger ist es, einen angemessenen Ausdruck für die hier von westlicher Kunst unterschiedenen und sehr unterschiedlichen Artefakte zu finden. Der sprachlichen Einfachheit halber werden sie hier als außereuropäische Artefakte bezeichnet.

Magiciens de la terre, Musée Nationale d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou und Grande Halle de la Villette, Paris, 18. Mai bis 14. August 1989, kuratiert von Jean-Hubert Martin, mit Jan Debbaut, Mark Francis und Jean-Louis Maubant.

[2]‘Primitivism’ in 20th Century Art: Affinity of the Tribal and the Modern., Museum of Modern Art, New York, 19. September 1984 bis 15. Januar 1985 und weitere Stationen. Kuratiert von William Rubin.

[3] Als ein Beispiel sei hier James Cliffords Beitrag „Histories of the Tribal and the Modern“, in: Art in America, 73, April 1985, S. 169-170 genannt.

[4] Ausstellungskatalog zu Magiciens de la terre, Paris 1989, Vorwort von Bernard Blistène, S. 7/8.

[5] Detaillierte Erklärungen zu einzelnen Zeichnungen sowie ein einführender Essay finden sich in Franck André Jamme: Tantra Song – Tantric Painting from Rajasthan, Los Angeles, 2011.

[6] https://www.frithstreetgallery.com/exhibitions/tantra-contemporary-tantric-paintings [Abgerufen am 15.03.2021].

[7] Siehe hierzu John E. Bowlt: Esoteric Culture and Russian Society, S. 165 – 183; Charlotte Douglas: „Beyond Reason: Malevich, Matiushin, and their Circles“, S. 185 – 200, in: The Spiritual in Art: Abstract Painting 1890 – 1985, Ausstellungskatalog Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles et al, 1986.

[8] Hans Belting: „Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst“, München 1990.

[9] Ebd.S. 524, Kursivierung im Original.

[10] Ebd., S. 510.

[11] Arthur Danto, “The Artworld”, in: The Journal of Philosophy, Vol. 61, No. 19, American Philosophical Association Eastern Division Sixty-First Annual Meeting, (1964), S. 571-584, 580, (Übers. AM).

[12] Kitnicks Text beschreibt hier verschiedene aktuelle Diskurse, die die Institution des Kunstmuseums unter Druck setzen. Siehe„Point of no return – Alex Kitnick on the discontent with museums“, in: Artforum International, January/February 2021, S. 55/56.

[13] Siehe z.B. Sarah Cascone: „The Uffizi’s Director Wants to Return Renaissance Artworks to the Churches They Were Originally Made for Hundreds of Years Ago“, 03. 06.2020, https://news.artnet.com/art-world/uffizi-director-museums-return-religious-art-churches-1877883 [Abgerufen am 15.03.2021]

[14] Was nicht heißen soll, dass nicht auch heute noch Menschen an wundertätige oder weinende Heiligenbilder glauben und zu diesen pilgern. So soll vor noch nicht allzu langer Zeit im US-Bundesstaat New Mexico eine Madonnenstatue Tränen aus Olivenöl vergossen haben; Siehe https://www.domradio.de/themen/weltkirche/2018-07-30/die-weinende-madonna-von-hobbs-scherz-oder-zeichen-gottes [Abgerufen am 15.03. 2021].

[15] Siehe Ivan Gaskell, „Sacred to Profane and Back Again“, in: Andrew McClellan (Hg.), Malden, Mass. et all: Art and its Publics: Museum Studies at the Millenium, Blackwell, 2003, S. 149 – 164, 152-154. Ich danke Christoph Balzar für den Hinweis.

[16]Siehe Nancy Lanthier, “Sacred Ritual or Performance Art? A First Nation's Chief Takes Documenta“, September 2016, https://whitehotmagazine.com/articles/nation-s-chief-takes-documenta/3511 [Abgerufen am 15.03.2021];
Candice Hopkins: „Beau Dick“, https://www.documenta14.de/de/artists/13689/beau-dick; Saskia Trebing: „Was mit den Kunstwerken passiert, wenn die documenta 14 vorbei ist“, in: Hessische Niedersächsische Allgemeine, 13. 09.2017 https://www.hna.de/kultur/documenta/passiert-mit-kunstwerken-wenn-documenta-14-vorbei-ist-8679905.html [Abgerufen am 15.03.2021];

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Amna Elhassan, Tea Lady, oil on canvas, 100 x 100 cm

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Art and war

"Every artist is a human being". This statement by Martin Kippenberger, which is as true as it is existentialist (in an ironic rephrasing of the well-known Beuys quote), gets to the heart of the matter in many ways. On the one hand, it reminds us not to look away, to be (artistically) active and to raise our voices. At the same time, it is an exhortation to help those who are in need. And that is a lot of people at the moment, among them many artists. That is why it is important for art institutions to discuss not only art, but also politics.

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Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

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June is full of art and theory

It has been a long time since there has been so much on offer: a three-day congress on the visuality of the Internet brings together international web designers; the research collective freethought discusses the role of infrastructures; and the symposium marking the farewell of professor Michaela Ott takes up central questions of her research work.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

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Finkenwerder Art Prize 2022

The Finkenwerder Art Prize, initiated in 1999 by the Kulturkreis Finkenwerder e.V., has undergone a realignment: As a new partner, the HFBK Hamburg is expanding the prize to include the aspect of promoting young artists and, starting in 2022, will host the exhibition of the award winners in the HFBK Gallery. This year's Finkenwerder Art Prize will be awarded to the US artist Renée Green. HFBK graduate Frieda Toranzo Jaeger receives the Finkenwerder Art Prize for recent graduates.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; photo: Lukas Engelhardt

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Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

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New studio in the row of houses at Lerchenfeld, in the background the building of Fritz Schumacher; photo: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

After more than 40 years of intensive effort, a long-cherished dream is becoming reality for the HFBK Hamburg. With the newly opened studio building, the main areas of study Painting/Drawing, Sculpture and Time-Related Media will finally have the urgently needed studio space for Master's students. It simply needs space for their own ideas, for thinking, for art production, exhibitions and as a depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; photo: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; photo: Tim Albrecht

Annual Exhibition 2022 at the HFBK

After last year's digital edition, the 2022 annual exhibition at the HFBK Hamburg will once again take place with an audience. From 11-13 February, students from all departments will present their artistic work in the building at Lerchenfeld, Wartenau 15 and the newly opened Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; photo: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; photo: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments.

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; photo: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; photo: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Who speaks? Who paints which motif? Who is shown, who is not? Questions of identity politics play an important role in art and thus also at the HFBK Hamburg. In the current issue, the university's own Lerchenfeld magazine highlights university structures as well as student initiatives that deal with diversity and identity.

photo: Klaus Frahm

photo: Klaus Frahm

Summer Break

The HFBK Hamburg is in the lecture-free period, many students and teachers are on summer vacation, art institutions have summer break. This is a good opportunity to read and see a variety of things:

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; photo: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; photo: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Since 2010, the HFBK has organised the international exchange programme Art School Alliance. It enables HFBK students to spend a semester abroad at renowned partner universities and, vice versa, invites international art students to the HFBK. At the end of their stay in Hamburg, the students exhibit their work in the Open Studios in Karolinenstraße, which are now open again to the art-interested public.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Unlearning: Wartenau Assemblies

The art education professors Nora Sternfeld and Anja Steidinger initiated the format "Wartenau Assemblies". It oscillates between art, education, research and activism. Complementing this open space for action, there is now a dedicated website that accompanies the discourses, conversations and events.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; photo: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; photo: Maximilian Schwarzmann

School of No Consequences

Everyone is talking about consequences: The consequences of climate change, the Corona pandemic or digitalization. Friedrich von Borries (professor of design theory), on the other hand, is dedicated to consequence-free design. In “School of No Consequences. Exercises for a New Life” at the Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, he links collection objects with a "self-learning room" set up especially for the exhibition in such a way that a new perspective on "sustainability" emerges and supposedly universally valid ideas of a "proper life" are questioned.

Annual Exhibition 2021 at the HFBK

Annual exhibition a bit different: From February 12- 14, 2021 students at the Hamburg University of Fine Arts, together with their professors, had developed a variety of presentations on different communication channels. The formats ranged from streamed live performances to video programs, radio broadcasts, a telephone hotline, online conferences, and a web store for editions. In addition, isolated interventions could be discovered in the outdoor space of the HFBK and in the city.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

On the evening of November 4, the HFBK celebrated the opening of the academic year 2020/21 as well as the awarding of the Hiscox Art Prize in a livestream - offline with enough distance and yet together online.

Exhibition Transparencies with works by Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Organized by Prof. Verena Issel and Fabian Hesse; photo: Screenshot

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Teaching Art Online at the HFBK

How the university brings together its artistic interdisciplinary study structure with digital formats and their possibilities.

Alltagsrealität oder Klischee?; photo: Tim Albrecht

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HFBK Graduate Survey

Studying art - and what comes next? The clichéd images stand their ground: Those who have studied art either become taxi drivers, work in a bar or marry rich. But only very few people could really live from art – especially in times of global crises. The HFBK Hamburg wanted to know more about this and commissioned the Faculty of Economics and Social Sciences at the University of Hamburg to conduct a broad-based survey of its graduates from the last 15 years.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; photo: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; photo: MKG Hamburg

How political is Social Design?

Social Design, as its own claim is often formulated, wants to address social grievances and ideally change them. Therefore, it sees itself as critical of society – and at the same time optimizes the existing. So what is the political dimension of Social Design – is it a motor for change or does it contribute to stabilizing and normalizing existing injustices?