5. – 6.11.2021, 11:00 – 15:00 Uhr
Workshop: Werk und Text mit Radek Krolczyk
Venue:
- None
Der Workshop soll einen Einblick in die Praxis sprachlicher Reflektion der eigenen künstlerischen Arbeit geben. Dabei sollen verschiedene Möglichkeiten der Beschreibung und Diskussion von Kunst erörtert werden. Ausgangspunkt dabei sollte sein, dass die Sprechweise dem je spezifischen Charakter eines Werkes folgt - und nicht umgekehrt das Werk einem sprachlichen Diktat unterworfen wird.
Kunst entzieht sich sowohl der völligen sprachlichen Fixierung als auch einer restlosen Deutung. Sie zeichnet sich durch Inkommensurabilität aus, niemals geht sie in einer Erklärung auf, immer bleibt ein unerklärbarer Rest, der sich entzieht.
Dennoch sind Sprache und Schrift die wohl präzisesten Mittel um Kunst zu erfassen, um sich mit ihr auseinanderzusetzen und sie zur Disposition zu stellen. Gleichzeitig dienen Sprache und Schrift der Vermittlung künstlerischer Werke über den direkten Kontakt zwischen Werk und Betrachter hinaus. Es muss möglich sein, jemandem die Vorstellung von einem Werk zu vermitteln, das nicht anwesend ist. Um ein Werk historisch zu sichern, es zu erforschen und ihm seinen Platz in der Kunstgeschichte zuzuweisen, braucht man notwendigerweise Sprache und Schrift.
Praktisch wird die schriftliche Vermittlung des eigenen Werkes für Künstlerinnen und Künstler zur Notwendigkeit, wenn es um die Professionalisierung der eigenen Arbeit geht.
In einem Portfolio vermitteln sich Aufnahmen oder Skizzen von Werken selten von selbst, es bedarf oftmals erklärender oder beschreibender Texte. Bei Bewerbungen um Stipendien und Residencies aber auch im Gespräch mit Kurator*innen, Galerist*innen oder Autor*innen ist es von Vorteil, wenn man erklären kann, was man tut. Gleichzeitig aber schärft sich so auch der Blick auf das eigene Werk.
Radek Krolczyk (*1978, Pyskowice/PL) lebt und arbeitet als Autor und Galerist in Bremen. 2018 wurde er für seine Texte zur gesellschaftlichen Relevanz von Ästhetik mit dem Preis für Kunstkritik der Art Cologne und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine ausgezeichnet. Seit 2012 betreibt er die Galerie K' (k-strich.de). Er ist Lehrbeauftragter an der Hochschule für Künste Bremen, sowie im Fachbereich Kunstwissenschaft der Universität Bremen. Seit 2020 ist er Mitglied des Rundfunkrats von Radio Bremen.
Anmeldung (für max. 15 Teilnehmer*innen) ab 22.10.2021 ist hier möglich.
Die Workshop-Plätze werden nach der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben.
Die Teilnahme ist nur möglich, wenn Sie planen, an allen Workshopterminen vollständig teilzunehmen.
Dieser Workshop richtet sich an Studierende im Abschlussjahr und Graduierte bis 5 Jahre nach dem Studium.