29.4.2025, Tuesday 19:00 Uhr
Wartenau Versammlung #25: Dem Unbehagen begegnen: Kontextspezifische (Aushandlungs-)Räume pluraler Beziehungsweisen
Venue:
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Ende 2011 trat ich die Tätigkeit als Kulturagentin für kreative Schulen mit der Überzeugung an, dass nur subversive Sichtweisen und Praxen – die ich in den Künsten verorte – das Potenzial haben, solche Räume zu schaffen, mit denen bestehende kapitalistische, Ungleichheit produzierende und hegemoniale Strukturen, in Bewegung versetzt, hinterfragt und verändert werden (beispielsweise in Schulen). Diese Überzeugung kollidierte zunehmend mit den Praxiserfahrungen im Modellprogramm.
Ausgangspunkt für diese Publikation ist ein Unbehagen. Ein Unbehagen, das durch die Befürchtung entsteht, dass die Künste funktionalisiert werden und ich als Kulturagentin dazu beitrage, die Vereinnahmung des subversiven Potentials von Kunst zu reproduzieren, anstatt die (selbst-)reflexive und kritische Haltung sowie das intervenierende Potenzial, die in den Künsten stecken, zu aktiveren. Ich stelle mir die Frage: Wie entsteht ein Bewusstsein für die vieldimensionalen Verstrickungen, um diesem Unbehagen, das die eigene Position im Feld betrifft, eine Handlungsfähigkeit entgegenzusetzen?
Silke Ballath (sie/ihr) begleitet künstlerische Schulentwicklungsprozesse und entwickelt seit vielen Jahren künstlerisch-edukative Projekte. Im April 2025 hat sie die Gastprofessur Inklusion und Antidiskriminierung in der Kunstpädagogik | Ästhetischen Bildung an der Kunstakademie Münster übernommen. Arbeitsschwerpunkte: Zusammenarbeit von Pädagoginnen und Künstlerinnen, kollaborative und erfahrungsbasierte Prozesse der Wissensproduktion, diskriminierungskritische Bildungsarbeit, Zusammenleben unterschiedlicher Lebensformen im Kontext Schule.