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"Der Tyrann braucht zerbrochene Seelen"[1] - Susanne Leeb über Rajkamal Kahlon

Galt es im 20. Jahrhundert zunächst den Kunstbegriff von der Malerei als Königsdisziplin oder als „Leitmedium der Autonomisierung und Substanzialisierung von Kunst“[2] zu befreien, wurde sie gleichzeitig zur Warenform der Kunst schlechthin. Kritisiert zudem als vornehmlich männliche Domäne und als der Ort, an dem sich ein genialischer Habitus formieren kann, ist sie entweder als künstlerisches Medium radikal abgelehnt worden, zur feministischen Praxis umgewidmet worden, oder in der Kunst selbst zum Untersuchungsgegenstand geworden: Malerei als Diskurs über Malerei oder Malerei als Dispositiv nach dem vermeintlichen und überwundenen Ende der Malerei. Aufgeladen mit Geschichte, ist jede*r, die oder der sich mit ihr befasst, vor die Herausforderung gestellt, ihr etwas abzugewinnen. Und gleichzeitig ist sie eine basale Praxis. So unmöglich es aber ist, sich als Künstlerin nicht in dieser Geschichte zu situieren, so bewusst und gezielt sind dann auch die Ansätze, die sie mit ihren je eigenen Qualitäten zunächst und vor allem als eine spezifische Technik verwenden, um mit ihr eine künstlerische Aussage zu treffen, die nur so getroffen werden kann. An dieser Stelle kommt die Arbeit von Rajkamal Kahlon ins Spiel. Ihr Einsatz kommt von einem Ort, der die westliche Geschichte der Malerei dezentriert und im Sinne einer aus ihr bis dato herausgeschriebenen Geschichte reartikuliert. Während sie zwar Bilder von James Ensor, Watteau, Alfred Pinkham Ryder, Leon Golub oder Philip Guston, sowie die Ikonografien und Kompositionen von Historienmalerei und Porträts studiert hat, sind es auch Künstler*innen wie Dorothy Iannone, Lubaina Himid oder Kara Walker, deren Studioassistentin sie war, oder Glenn Ligon oder Kerry James Marshall, die alle wichtig für sie waren und sind, und die in ihrer Kunst auf je andere Weise das Problem des Rassismus sowie Schwarzer Selbstermächtigung adressieren.

Ein weiterer Strang ihrer Kunst – und natürlich werden sich die Stränge kreuzen –, sind die Zeugnisse von Gewalt, die westliche (Bild-)Archive durchziehen und die die politische Gegenwart immer wieder aufs Neue prägen. Kahlon befasst sich vornehmlich mit Dokumenten der europäischen Kolonialgeschichte sowie der Imperialgeschichte der USA, die nicht nur von den ethnologischen und historischen Museen beherbergt werden, sondern auch antiquarisch erhältlich sind oder, wie die Autopsie-Protokolle aus Guantanamo, Gegenstand der Serie Did you kiss the dead Body (2012)[1], im Internet abrufbar sind, und die in ihren vielfältigen Verzweigungen die politische Gegenwart prägen.

„Anthropology without humanism“ hat der Historiker Andrew Zimmerman jenen Zweig der Anthropologie genannt, die im imperialen Deutschland den Begriff der Rasse geprägt und propagiert hat[2] – qua begrifflicher Klassifizierungen, vermeintlich wissenschaftlichen Fotografien, Körpervermessungen bis hin zu Völkerschauen, deren spiritus rector der Hamburger Zoodirektor Carl Hagenbeck war. Von dieser Geschichte zeugen eine Unzahl an Büchern mit Titeln wie Die Völker der Erde, Die Rasseschönheit des Weibes oder, im US-amerikanischen Kontext, The Passing of the Great Race. All diese Veröffentlichungen hatten Anteil an der Verbreitung dieser den Kolonialismus mittragenden Wissenschaft, an deren Durchsetzung deutsche Forscher maßgeblich beteiligt waren. Während Museen vor die Aufgabe gestellt sind, mit diesem Erbe umzugehen, dessen Kategorisierungen indiskutabel und obsolet sind – und immer wieder sind es Künstler*innen, die dazu eingeladen werden, sich diesem kolonialen Archiv anzunehmen[3] –, lautet eine andere Frage, wie weit diese Bilder und die dahinter liegende Epistemologie bis ins Heute reichen. In einem Interview sagt Rajkamal Kahlon, dass der 11. September 2001 derjenige Moment war, „der all diese Dinge an die Oberfläche brachte – die Stereotypen, die Vorurteile, den Rassismus, die Fremdenfeindlichkeit [...] Die Sprache der Texte des 19. Jahrhundert umgab mich überall in der Mainstream-Presse – Ideale der Aufklärung wie Freiheit, Demokratie und Zivilisation als Teil westlicher Identität versus Barbarei, Wildheit, Irrationalität und Primitivismus als den östlichen Körper und die östliche Landschaft definierend.“[4]

Von der Beschämung, die diese Praxis produzierte, gibt es Dokumente, in denen die Personen ihren Protest formulierten.[5] Es ist aber auch beschämend, sich diese Bilder anzuschauen, für die Personen als bloßes Material behandelt wurden, um obskure Theorien westlicher und weißer Suprematie zu propagieren oder einen sexualisierten Exotismus mit wissenschaftlicher „Objektivität“ zu kaschieren – und beschämend nicht nur, weil man selbst in dieser Geschichte steht, sondern weil man immer wieder zur Zeugin oder schlimmstenfalls zur Komplizin historischer wie gegenwärtiger Bloßstellungen wird. Und so stellt sich die Frage: Wie eine persönlich empfundene Betroffenheit wieder in eine öffentliche Artikulation überführen, sie auf diese Weise teilbar zu machen und als eine gemeinsame Frage zu behandeln? Dies ist ein weiterer Einsatz der Malerei und der Zeichnungen von Rajkamal Kahlon; weniger eine Arbeit an Archiven im Sinne einer historischen Recherche, sondern ein gemeinschaftliches Abarbeiten an Bildern – gemeinschaftlich im Sinne der Adressierung. „As an artist, part of my logic is that the documents perform a second stage of violence to the body that has already experienced incarceration and death, further subjected to dismemberment and scrutiny. The documents are contained within an archive, which serves a secular memorial function, erasing rather than helping us to remember these excesses of power.“[1] Kahlon setzt diese Dokumente wieder in die Welt und versetzt sich dabei selbst in die Lage einer Bezugnahme, durchaus auch als Selbstbehauptung gegen diese Gewalt im Sinne von Widerständigkeit.

In den USA aufgewachsen, in Berlin lebend und gleichzeitig mit vielen Geschichten identifiziert, der Kolonialgeschichte Indiens, der Geschichte der Sklaverei und dem Genozid an den amerikanischen First Nations, befindet sich Rajkamal Kahlon an einer Schnittstelle sich kreuzender, ungleicher und von Gewalt geprägter Geschichten, derer sie sich annimmt.

A Brief History of Afghanistan lautet der Titel einer Arbeit aus der Serie Double Take (2010), produziert während der langen Besetzung und „Befreiung“ Afghanistans[9] und einige Zeit vor der Fassungslosigkeit, die momentan alle beschäftigt. Und dieser Text ist in genau dem Moment im August 2021 geschrieben, in dem das Ultimatum der Taliban für die Evakuierung nichtafghanischer Staatsbürger*innen und afghanischer Ortskräfte, die mit den USA und westlichen Mächten zusammengearbeitet haben, abläuft. Die Bundeswehr ist gerade vollständig abgezogen, kurz nachdem der IS den ersten Anschlag mit zahlreichen Toten am Flughafen von Kabul verübt hat.

Es ist häufig ein Problem in der künstlerischen Bearbeitung jüngster Geschichte und politischer Ereignisse, dass diese drückender, größer sind, als dass eine einzelne künstlerische Arbeit eine adäquate Beantwortung sein kann. In diese Kluft, in die jede*r impliziert ist, gilt es aber hineinzuspringen. „Painting opens up intuitive non discursive horizons where poetic beauty and anarchic humor can confront coercive power.“[10] Dies ist eine Möglichkeit. Ihre Weise der Wiedervorlage ist es, was die beiden Stränge zusammenbringt. In zahlreichen Serien, die eher ein Arbeiten an etwas sind als ein Werk über etwas, praktiziert sie diese Weise der malerischen und zeichnerischen Begegnung. Ihr Material ist meistens Gouache oder Acryl, wasserbasierte Farben, die sehr unterschiedlich handhabbar sind, opak, transparent, leuchtend, blass, tief, flächig – je nachdem, was sichtbar bleiben und was verdeckt werden soll. Der körperliche Bezug, den Malerei und Zeichnung auf ihre Weise ermöglichen durch die Nähe zum Gegenstand, als durchaus auch körperliche Tätigkeit, in der Materialqualität von Flüssigkeit, durch die Geschichte der Figuration, durch Mimesis, wird von ihr auf verschiedene Weise hergestellt: mit der Arbeit an Porträts, qua ausgeschnittener, lebensgroßer Figuren, sogenannte Cut Outs, mit denen sie an die Kunst von Lubaina Himid anschließt, die wiederum seit den 1980er Jahren im Rahmen des Black Art Movement aktiv ist und deren Schablonen die Ausstellungsräume regelrecht bevölkern. Oder die eingesetzte Technik ruft selbst, etwa im Fall der Marmorierung des Papiers in ihrer Serie zu den Autopsie-Protokollen, unverkennbar die Assoziation an fleischliches Gewebe hervor. Körper, so eine Definition, zeichnen sich durch die „Macht zu affizieren und affiziert zu werden“[11] aus.

Nicht jede ihrer Serien ist von dem oben beschriebenen anarchistischen Humor durchzogen. Sicher aber die Serie Die Völker der Erde (seit 2017), für die sie ein in mehrfachen Auflagen erschienenes Buch des Zoologen (!) Kurt Lampert von 1900ff zerlegt und dessen Einzelseiten übermalt. Die Fotografierten werden re-individualisiert, ihnen wird ein Gesicht zurückgegeben, ohne Anspruch auf Realismus, aber mit dem Anspruch, aus den Typisierten wieder Personen zu machen, ihnen eine wie auch immer fiktive Identität zu geben. Kahlons durchscheinende Übermalungen entheben sie ihrer rassistischen Markierung und streichen gleichzeitig die Gewalt heraus, denen die Personen unterlagen. Sie exorzieren die sexuellen Phantasien, mit denen ihre Körper belegt worden sind, sie bedecken nackte Körper, geben den Personen qua wiedererkennbarer Attribute einen Platz in der Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts (poppige Kleidung, #BlackLivesMatter-Plakat, US-amerikanischen Flagge u.v.a.), lassen sie als Personen erscheinen, die über militante Gegenwehr verfügen oder schlicht als solche, die jeder und jede sein könnte. Es geht dabei um die Möglichkeit einer empathischen Bezugnahme auf jene, mit denen keine Begegnung mehr stattfinden kann, die nicht mehr gekannt werden können, aber die, anonym bzw. anonymisiert, durch ihre Bilder präsent sind. Es ist eine Arbeit an Geistern und Heimsuchungen und Traumata als psychisches und realpolitisches Faktum. Wie der Philosoph und African Studies-Wissenschaftler Norman Ajari kürzlich in einem Vortrag im Rahmen der Konferenz „The White West IV: Whose Universal“ betonte – zwei Arbeiten von Rajkamal Kahlon eröffnen die Internetpräsenz dieser Veranstaltung[12]: „The fundament of racism [...] is not about hating other groups, it is not about discrimiating other groups" – all das sei natürlich Bestandteil des Rassismus – "but its roots are about producing race, not the black or jewish, but producing the white race as pure and superior.“[13] Die epistemische Gewalt dieser Abbildungen und Texte wird mit einer Geste beantwortet, die eine andere Beziehung zu den Fotografierten etabliert, eine persönliche Beziehung des Respekts und der Solidarität, eine rückwirkende Kontaktaufnahme.[14] Der „vermeintlichen wissenschaftlichen Objektivität“ dieser Bücher wird mit „radikaler Subjektivität“[15] begegnet. Subjektivität, wie sie der Malerei oft anhaftet oder ihr zugeschrieben wurde, ist hier allerdings kein Rückzug oder ein Beharren auf einem Individualismus, sondern ein offensiver Einsatz, der die imaginäre Begegnung mit diesen auf diese Weise wieder singularisierten Personen zu einer für alle Betrachter*innen anschließbaren Möglichkeit macht.

„Gewalt“ schreibt sich so einfach als Begriff. Ihre Erfahrung ist aber immer, auch in ihrer psychischen oder strukturellen Dimension, eine körperliche. Die Black Studies haben die Unterscheidung zwischen „body“ und „flesh“ eingeführt, um der Verdinglichung und Entrechtung einen Namen zu geben.[16] Wird sie nur hingenommen, dann weil die vermeintlich sichere Warte der Zuschauer*in diese Haltung ermöglicht. Diese Bequemlichkeit gilt es für Rajkamal Kahlon herauszufordern, qua Malerei und Zeichnung, um allererst und überhaupt dazu in ein Verhältnis zu treten. Ihre Arbeiten sind bisweilen täuschend spielerisch, „täuschend“, weil unbequem. Wie Gilles Deleuze sinngemäß sagte: Wir haben schon immer eine Welt verloren. Daher ist nicht die Verbesserung der Welt der Modus des Umgangs, sondern Affirmation, was nicht heißt, zu beschönigen oder etwas gut zu finden, sondern anzunehmen und zu konfrontieren.

Prof. Dr. Susanne Leeb unterrichtet zeitgenössische Kunst an der Leuphana Universität Lüneburg.
Dieser Text erschien zuerst in der Lerchenfeld-Ausgabe #58.

[1] Gilles Deleuze, Spinoza. Praktische Philosophie, Berlin 1988, S. 22.

[2] Vgl. dazu: Helmut Draxler, „Malerei als Dispositiv. Zwölf Thesen“, in: Texte zur Kunst Nr. 77 (März 2010) (Themenheft: Painting is not the Issue), S. 39-45.

[3] Vgl. https://www.didyoukissthedeadbody.com/ [zuletzt aufgerufen am 25.8.2021].

[4] Andrew Zimmerman, Anthropology and Antihumanism in Imperial Germany, Chicago 2001.

[5] Auch Kahlons Serie Die Völker der Erde ging eine solche Einladung voraus und zwar am Weltmuseum Wien unter der damaligen Direktion von Barbara Plankensteiner, die jetzt das MARKK in Hamburg leitet.

[6] Interview mit Rajkamal Kahlon von Manan Ahmed, in: Rajkamal Kahlon. Doppelbilder/Double Vision, hrg. von Mirjam Oesterreich und Reinhard Spieler, Ausstellungskatalog. Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, Bielefeld 2012, S. 24-27, hier: S. 26.

[7] Vgl. dazu z.B.: Anette Hoffmann (Hrg.) What We See. Reconsidering an Anthropometrical Collection from Southern Africa: Images, Voices, and Versioning, Basel 2009.
[8] Statement der Künstlerin zu ihrer Arbeit Did you kiss the dead body?, siehe: https://www.didyoukissthedeadbody.com/about2 [zuletzt aufgerufen am 25.08.2021]

[9] Kahlon verweist in diesem Zusammenhang auf das Buch von Nikhil Pal Singh, Race and America’s Long War, Berkely 2017.

[10] Rajkamal Kahlon, „Love and Loss in the Ethnographic Museum“, in: Matters of Belonging: Ethnographic Museums in a Changing Europe, hrg. von Wayne Modest et al., Leiden 2019, S. 100–109, hier: S. 103; Kahlon bezieht sich hier auf ihre Arbeit Do You Know Our Names? (seit 2017), für die sie ebenfalls Reproduktionen aus dem Buch Die Völker der Erde bearbeitet, diesmal im Porträtformat.

[11] Deleuze, Spinoza, a.a.O., S. 160.

[12] https://hkw.de/de/programm/projekte/2021/the_white_west_iv/start.php

[13] Norman Ajari, „Decolonial Iconoclasm“, Vortrag auf der Konferenz „The White West IV: Whose Universal?“, Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 10. Juli 2021, organisiert von Kader Attia, Anselm Franke und Ana Teixeira Pinto. https://www.hkw.de/en/programm/projekte/veranstaltung/p_178867.php, min: 46:44 - 1:13:20 [zuletzt aufgerufen am 25.08.2021], hier: ca. min 1:11-1:15.

[14] Vgl. Susanne Leeb, „Idiome: Die Kleinen 'k's der Kunst / Idioms: The minor 'a's of Art“, in: Texte zur Kunst 108 (Dezember 2017), S. 32–55, hier: S. 37.

[15] Ruth Stamm, „Rajkamal Kahlon: Die Völker der Erde (People of the Earth) (2017 onward)“, in: Museums, Transculturality and the Nation State, hrg. von Susanne Leeb und Nina Samuel (im Erscheinen).

[16] Zuerst wurde diese Unterscheidung von Hortense Spillers in ihrem Text „Mamay's Baby, Papas Maybe. An American Grammar Book” [1987], in: Black White, and Color: Essays on American Literature and Culture, Chicago 2003, S. 203-229 eingeführt. Vgl. dazu ausführlicher: Alexander Weheliye, Habeas Viscus. Racializing Assemblages, Bipolitics and Black Feminist Theories of the Human, Durham, London 2014, v.a. Kap. 2 „Bare Life: The Flesh“: „If the body represents legal personhood qua self-possession, then flesh designates those dimensions of human life cleaved by the working together of depravation and deprivation. “ (S. 39)

Archives of the Body - The Body in Archiving

With a symposium, an exhibition, a film programme and a digital publication, the research project conceived by Prof. Hanne Loreck and Vanessa Gravenor examines the "archive" as a form of order with regard to the human body. Which body archives and discourses have become established? What potentials for political-aesthetic resistance and activism could and can emerge?

Sharon Poliakine, Untitled, 2023, oil on canvas, detail

New partnership with the School of Arts at the University of Haifa

On the occasion of a new partnership with the School of Arts at the University of Haifa, the HFBK Hamburg is presenting an exhibition by the artists Birgit Brandis, Sharon Poliakine and HFBK students.

photo: Ronja Lotz

Exhibition recommendations

Numerous exhibitions with HFBK participation are currently on display. We present a small selection and invite you to visit the exhibitions during the term break.

Visitors of the annual exhibition 2024; photo: Lukes Engelhardt

Annual Exhibition 2024 at the HFBK Hamburg

From February 9 -11, 2024 (daily 2-8 pm) the students of HFBK Hamburg present their artistic productions from the past year. In addition, the exhibition »Think & Feel! Speak & Act!« curated by Nadine Droste, as well as the presentation of exchange students from Goldsmiths, University of London, can be seen at ICAT.

Examination of the submitted portfolios

How to apply: study at HFBK Hamburg

The application period for studying at the HFBK Hamburg runs from 1 February to 5 March 2024, 4 p.m. All important information can be found here.

photo: Tim Albrecht

(Ex)Changes of / in Art

There's a lot going on at the HFBK Hamburg at the end of the year: exhibitions at ICAT, the ASA students' Open Studios in Karolinenstraße, performances in the Extended Library and lectures in the Aula Wartenau.

Extended Libraries

Knowledge is now accessible from anywhere, at any time. In such a scenario, what role(s) can libraries still play? How can they support not only as knowledge archives but also as facilitators of artistic knowledge production? As an example, we present library projects by students and alumni, as well as our new knowledge space: the Extended Library.

Semester Opening 2023/24

We welcome the many new students to the HFBK Hamburg for the academic year 2023/24. A warm welcome also goes to the new professors, whom we would like to introduce to you here.

And Still I Rise

For over 20 years, US artist Rajkamal Kahlon has been interested in the connections between aesthetics and power, which are organized across historical and geographical boundaries, primarily through violence. With this solo exhibition, the HFBK Hamburg presents the versatile work of the professor of painting and drawing to the Hamburg art public for the first time.

photo: Lukes Engelhardt

photo: Lukes Engelhardt

No Tracking. No Paywall.

Just Premium Content! The (missing) summer offers the ideal opportunity to catch up on what has been missed. In our media library, faculty, students and alumni share knowledge and discussions with us - both emotional moments and controversial discourses. Through podcasts and videos, they contribute to current debates and address important topics that are currently in focus.

Let's talk about language

There are currently around 350 international students studying at the HFBK Hamburg, who speak 55 different languages - at least these are the official languages of their countries of origin. A quarter of the teaching staff have an international background. And the trend is rising. But how do we deal productively with the multilingualism of university members in everyday life? What ways of communication can be found? The current Lerchenfeld issue looks at creative solutions for dealing with multilingualism and lets numerous former international students have their say.

photo: Miriam Schmidt / HFBK

Graduate Show 2023: Unfinished Business

From July 13 to 16, 2023, 165 Bachelor's and Master's graduates of the class of 2022/23 will present their final projects from all areas of study. Under the title Final Cut, all graduation films will be shown on a big screen in the auditorium of the HFBK Hamburg.

A disguised man with sunglasses holds a star-shaped sign for the camera. It says "Suckle". The picture is taken in black and white.

photo: Honey-Suckle Company

Let`s work together

Collectives are booming in the art world. And they have been for several decades. For the start of the summer semester 2023, the new issue of the Lerchenfeld Magazine is dedicated to the topic of collective practice in art, presents selected collectives, and also explores the dangers and problems of collective working.

Jahresausstellung 2023, Arbeit von Toni Mosebach / Nora Strömer; photo: Lukes Engelhardt

Annual Exhibition 2023 at HFBK Hamburg

From February 10-12, students from all departments will present their artistic works at Lerchenfeld 2, Wartenau 15 and AtelierHaus, Lerchenfeld 2a. At ICAT, Tobias Peper, Artistic Director of the Kunstverein Harburger Bahnhof, curates an exhibition with HFBK master students. Also 10 exchange students from Goldsmiths, University of London will show their work there.

Symposium: Controversy over documenta fifteen

With this symposium on documenta fifteen on the 1st and 2nd of February, the HFBK Hamburg aims to analyze the background and context, foster dialogue between different viewpoints, and enable a debate that explicitly addresses anti-Semitism in the field of art. The symposium offers space for divergent positions and aims to open up perspectives for the present and future of exhibition making.

ASA Open Studios winter semester 2021/22; photo: Marie-Theres Böhmker

ASA Open Studios winter semester 2021/22; photo: Marie-Theres Böhmker

The best is saved until last

At the end of the year, once again there will be numerous exhibitions and events with an HFBK context. We have compiled some of them here. You will also find a short preview of two lectures of the professionalization program in January.

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Festival and Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image

As the final part of the artistic research project, the festival and symposium invite you to screenings, performances, talks, and discussions that explore the potential of the moving images and the (human and non-human) body to overturn our habitual course and change the dominant order of things.

View of the packed auditorium at the start of the semester; photo: Lukas Engelhardt

View of the packed auditorium at the start of the semester; photo: Lukas Engelhardt

Wishing you a happy welcome

We are pleased to welcome many new faces to the HFBK Hamburg for the winter semester 2022/23. We have compiled some background information on our new professors and visiting professors here.

Solo exhibition by Konstantin Grcic

From September 29 to October 23, 2022, Konstantin Grcic (Professor of Industrial Design) will be showing a room-sized installation at ICAT - Institute for Contemporary Art & Transfer at the HFBK Hamburg consisting of objects designed by him and existing, newly assembled objects. At the same time, the space he designed for workshops, seminars and office workstations in the AtelierHaus will be put into operation.

Amna Elhassan, Tea Lady, oil on canvas, 100 x 100 cm

Amna Elhassan, Tea Lady, oil on canvas, 100 x 100 cm

Art and war

"Every artist is a human being". This statement by Martin Kippenberger, which is as true as it is existentialist (in an ironic rephrasing of the well-known Beuys quote), gets to the heart of the matter in many ways. On the one hand, it reminds us not to look away, to be (artistically) active and to raise our voices. At the same time, it is an exhortation to help those who are in need. And that is a lot of people at the moment, among them many artists. That is why it is important for art institutions to discuss not only art, but also politics.

Merlin Reichert, Die Alltäglichkeit des Untergangs, Installation in der Galerie der HFBK; photo: Tim Albrecht

Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun

From July 8 to 10, 2022, more than 160 Bachelor’s and Master’s graduates of the class of 2021/22 will present their final projects from all majors. Under the title Final Cut, all graduation films will be shown on a big screen in the auditorium of the HFBK Hamburg. At the same time, the exhibition of the Sudanese guest lecturer Amna Elhassan can be seen in the HFBK gallery in the Atelierhaus.

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

June is full of art and theory

It has been a long time since there has been so much on offer: a three-day congress on the visuality of the Internet brings together international web designers; the research collective freethought discusses the role of infrastructures; and the symposium marking the farewell of professor Michaela Ott takes up central questions of her research work.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Finkenwerder Art Prize 2022

The Finkenwerder Art Prize, initiated in 1999 by the Kulturkreis Finkenwerder e.V., has undergone a realignment: As a new partner, the HFBK Hamburg is expanding the prize to include the aspect of promoting young artists and, starting in 2022, will host the exhibition of the award winners in the HFBK Gallery. This year's Finkenwerder Art Prize will be awarded to the US artist Renée Green. HFBK graduate Frieda Toranzo Jaeger receives the Finkenwerder Art Prize for recent graduates.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; photo: Lukas Engelhardt

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; photo: Lukas Engelhardt

Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

New studio in the row of houses at Lerchenfeld

New studio in the row of houses at Lerchenfeld, in the background the building of Fritz Schumacher; photo: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

After more than 40 years of intensive effort, a long-cherished dream is becoming reality for the HFBK Hamburg. With the newly opened studio building, the main areas of study Painting/Drawing, Sculpture and Time-Related Media will finally have the urgently needed studio space for Master's students. It simply needs space for their own ideas, for thinking, for art production, exhibitions and as a depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; photo: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; photo: Tim Albrecht

Annual Exhibition 2022 at the HFBK

After last year's digital edition, the 2022 annual exhibition at the HFBK Hamburg will once again take place with an audience. From 11-13 February, students from all departments will present their artistic work in the building at Lerchenfeld, Wartenau 15 and the newly opened Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; photo: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; photo: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments.

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; photo: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; photo: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Who speaks? Who paints which motif? Who is shown, who is not? Questions of identity politics play an important role in art and thus also at the HFBK Hamburg. In the current issue, the university's own Lerchenfeld magazine highlights university structures as well as student initiatives that deal with diversity and identity.

photo: Klaus Frahm

photo: Klaus Frahm

Summer Break

The HFBK Hamburg is in the lecture-free period, many students and teachers are on summer vacation, art institutions have summer break. This is a good opportunity to read and see a variety of things:

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; photo: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; photo: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Since 2010, the HFBK has organised the international exchange programme Art School Alliance. It enables HFBK students to spend a semester abroad at renowned partner universities and, vice versa, invites international art students to the HFBK. At the end of their stay in Hamburg, the students exhibit their work in the Open Studios in Karolinenstraße, which are now open again to the art-interested public.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Unlearning: Wartenau Assemblies

The art education professors Nora Sternfeld and Anja Steidinger initiated the format "Wartenau Assemblies". It oscillates between art, education, research and activism. Complementing this open space for action, there is now a dedicated website that accompanies the discourses, conversations and events.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; photo: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; photo: Maximilian Schwarzmann

School of No Consequences

Everyone is talking about consequences: The consequences of climate change, the Corona pandemic or digitalization. Friedrich von Borries (professor of design theory), on the other hand, is dedicated to consequence-free design. In “School of No Consequences. Exercises for a New Life” at the Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, he links collection objects with a "self-learning room" set up especially for the exhibition in such a way that a new perspective on "sustainability" emerges and supposedly universally valid ideas of a "proper life" are questioned.

Annual Exhibition 2021 at the HFBK

Annual exhibition a bit different: From February 12- 14, 2021 students at the Hamburg University of Fine Arts, together with their professors, had developed a variety of presentations on different communication channels. The formats ranged from streamed live performances to video programs, radio broadcasts, a telephone hotline, online conferences, and a web store for editions. In addition, isolated interventions could be discovered in the outdoor space of the HFBK and in the city.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

On the evening of November 4, the HFBK celebrated the opening of the academic year 2020/21 as well as the awarding of the Hiscox Art Prize in a livestream - offline with enough distance and yet together online.

Exhibition Transparencies with works by Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Organized by Prof. Verena Issel and Fabian Hesse; photo: Screenshot

Exhibition Transparencies with works by Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Organized by Prof. Verena Issel and Fabian Hesse; photo: Screenshot

Teaching Art Online at the HFBK

How the university brings together its artistic interdisciplinary study structure with digital formats and their possibilities.

Alltagsrealität oder Klischee?; photo: Tim Albrecht

Alltagsrealität oder Klischee?; photo: Tim Albrecht

HFBK Graduate Survey

Studying art - and what comes next? The clichéd images stand their ground: Those who have studied art either become taxi drivers, work in a bar or marry rich. But only very few people could really live from art – especially in times of global crises. The HFBK Hamburg wanted to know more about this and commissioned the Faculty of Economics and Social Sciences at the University of Hamburg to conduct a broad-based survey of its graduates from the last 15 years.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; photo: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; photo: MKG Hamburg

How political is Social Design?

Social Design, as its own claim is often formulated, wants to address social grievances and ideally change them. Therefore, it sees itself as critical of society – and at the same time optimizes the existing. So what is the political dimension of Social Design – is it a motor for change or does it contribute to stabilizing and normalizing existing injustices?