3 Notizen zu: Zwischenraum-Opening, MARKK - Museum am Rothenbaum
3 Notizen zu: Zwischenraum-Opening, MARKK - Museum am Rothenbaum
1 Große Party im Völk... MARKK, dem neuen, alten Museum am Rothenbaum. Gefeiert wurde die Eröffnung des neuen "Zwischenraums", einer Art Project Space für kleinere Veranstaltungen, für künstlerische Interventionen, für Kabinettausstellungen und vor allem ein Raum für innovative Ansätze, um die eigene Arbeit im Museum zu hinterfragen. In Form der "Sprechstunde" mit der neuen Direktorin Barbara Plankensteiner etwa, die hier regelmäßig abgehalten werden soll.
2 Der Eröffnungsabend in dem vom Studio Ra im "zeitgenössischem Look" einer Kauf-dich-glücklich-Filiale gestalteten Raum mit guter Musik, guten Essensinstallationen von Paula Erstmann und guter Stimmung war ebenfalls von einem offenen Mitmach-Gedanken geprägt: Zwei Computerterminals luden die Gäste dazu ein, sich selbst über die Zukunft Gedanken zu machen und sie dem Museum mitzuteilen, per Projektion wurde diese "Wall of Text" dann auf die Wände geworfen. (Eine "Ausstellung zur Teekultur", "Filmnächte im Hof", "African Mixtapes" oder schrägere Ideen wie "10.000 Pfeile" wurden da vorgeschlagen).
3 Es tut sich etwas am MARKK, zweifellos. Das Zwischenraum-Opening war ein hippes Event, das man sich im alten Völkerkundemuseum zwischen Kulturen-Karneval und Weihnachtsmarkt so definitv nicht vorstellen hätte können. Der frischen Wind, er ist spürbar. Aber was tut sich denn genau? Wohin will man mit diesem - von Kolonialgeschichte ziemlich belasteten - Museum in Zukunft gehen? Der Mitmach-Aufruf, ist er nicht vielleicht auch Ausdruck von Ratlosigkeit? Die erste Schau im Zwischenraum zeigt erstmal zahm chinesische Cloisonnés und ihre Provenienz. Es ist eben nicht einfach, zwischen Hipster-Party, Diskurs-Inhalten, Nachbarschafts-Pflege, Dekolonialisierungs-Zwang und trockenem wissenschaftlichem Forschungsanspruch zu jonglieren. Man sitzt zwischen den Stühlen - der Name für den Raum passt ja damit schonmal.