10. – 12.11.2023
Jede Hand ein Oktopus
Venue:
- Galerie Genscher, Hamburg
Web:
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Buchpräsentation und Ausstellung
Jenny Schäfer
Eröffnung: 9. November
Im Künstlerinnenbuch „Jede Hand ein Oktopus“ stelle ich die Frage nach einem Atlantis der Gegenwart. In einem wahnhaften Tableau stehen versunkene Ruinen neben dekorativen Fake-Antiquarien. Sichtbare Machtstrukturen stehen im Gegensatz zu verträumten Unterwasserimaginationen. Platons Atlantis wollte Länder erobern und zerstören – mit seiner Geschichte wies Platon die Gefahren unkontrollierter Macht auf. Seine Erzählung wurde nicht umsonst im 19. Jahrhundert zu einem populären Mythos. Laut dem Archäologen David S. Anderson (Weirding Archaeology, 2023): „Europeans used the story of Atlantis as a possible explanation for the structures and societies they found in the Americas.” Diese Pseudoarchäologie hat ihren Ursprung bei Donelly und Blavatsky und wird später bei Rudolf Steiner aufgegriffen. „Nineteenth-century speculation about Atlantis helped inspire the racial theories behind Nazism, […]. And the insistence that a lost civilization was responsiblye for the magnificent cities of the pre-colonial Americas downplays the actual achievements of the real-life Indigenous people who built them.” (aus “Why the myth of Atlantis just won’t die”, Erin Blakemore, National Geografic, 2023)