2013/02/21: Karl H. Ditze Preis 2013 für Katja Aufleger
An der Hochschule für bildende Künste wurde der Karl H. Ditze Preis für die beste Abschlussarbeit vergeben
Katja Aufleger, die ihr Master-Studium bei Bildhauerei-Professor Andreas Slominski abgeschlossen hat, wurde während der Eröffnung der Absolventenausstellung mit dem Karl H. Ditze Preis für die beste Abschlussarbeit ausgezeichnet. Mit dem extern jurierten Karl H. Ditze Preis, der zum 15. Mal in Folge verliehen wurde, soll die besondere künstlerische Qualität und Ausdruckskraft einer einzelnen Position gewürdigt werden. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.
Die externe Fachjury begutachtete bei ihrem ganztätigen Rundgang alle 61 ausgestellten Arbeiten aus den Studienschwerpunkten Bildhauerei, Bühnenraum, Design, Film, Grafik, Fotografie sowie Malerei und Zeitbezogene Medien.
Aus der Jurybegründung:
Katja Aufleger
(Prof. Andreas Slominski)
Karl H. Ditze Preis für die beste Abschlussarbeit
In ihrer skulpturalen Arbeit »BANG!« zeigt Katja Aufleger sechs mundgeblasene Glasobjekte, die aus zwei oder auch drei ineinander verschmolzenen Gefäßen zu bestehen scheinen. Bei näherer Betrachtung sind die Gefäße jedoch voneinander isoliert und enthalten unterschiedliche chemische Stoffe, die – miteinander vermischt – eine gefährliche chemische Reaktion auslösen können. Die Gefäße wurden nach Vorgaben der Künstlerin mundgeblasen und die Größe dem jeweils brisanten chemischen Mischungsverhältnis angepasst.
Die Jury war begeistert von der Präzision der Arbeit, der es gelingt, die Ambivalenz zwischen verführerischer skulpturaler Ästhetik und potentieller Bedrohung sinnfällig vor Augen zu führen.
Alberta Niemann / FORT
(Prof. Andreas Slominski)
Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses der Hamburger Hochschulen
Mit der Performance »Low Lid« beziehen sich Alberta Niemann und ihre beiden Künstlerkolleginnen von der Gruppe FORT auf den berühmten Film noir »The Big Sleep« von Howard Hawks. Thematisiert wird der Voyeurismus im Ausstellungskontext, und zwar zwischen Künstlerinnen und Betrachter. Die Juroren überzeugte insbesondere die existenzielle Auslieferung der Künstlerinnen an die Situation, da sie für diese Performance Narkotika einnehmen und sich so in einen unkontrollierbaren Zustand versetzen. Die Reaktionen der Besucher auf die Performance bleiben daher für die Künstlerinnen unverfügbar.
Die Jury 2013:
Dr. Niklas Maak
Leiter des Kunstressorts, Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Heike Munder
Direktorin des Migros Museums für Gegenwartskunst Zürich
Dr. Gisela Parak
Direktorin des Museums für Photographie Braunschweig
Peter Piller
Künstler und Professor für Fotografie Hamburg/Leipzig
Thomas Thiel
Leiter des Kunstvereins Bielefeld
René Zechlin
Direktor des Kunstvereins Hannover
Uwe Toben
Rechtsanwalt und Vorstandsmitglied der Karl H. Ditze Stiftung Hamburg
Karl H. Ditze (1906–1993)
Gesellschafter und langjähriger Geschäftsführer des Unternehmens rotring (Schreib- und Zeichengeräte), hatte die Karl H. Ditze Stiftung 1979 gegründet. Seitdem werden jährlich vier Hamburger Hochschulen sowie karitative Projekte von der Stiftung gefördert. Neben der Unterstützung der Internationalen Mobilität der Studierenden engagiert sich die Stiftung besonders für die Förderung begabter Studierender. Der Karl H. Ditze-Preis wurde 2013 zum 15. Mal vergeben.