2010/08/14: Franz Erhard Walther erhält den Ernst Franz Vogelmann-Preis für Skulptur
Franz Erhard Walther ist der zweite Preisträger, der den mit 25.000 Euro dotierten Ernst Franz Vogelmann-Preis für Skulptur erhält. Dies gab die gleichnamige Stiftung, die den Preis vergibt, bekannt.
Der 1939 in Fulda geborene Künstler wird mit dem Preis von der Vogelmann-Stiftung für sein Lebenswerk ausgezeichnet, in dem Walther den tradierten Begriff von Skulptur ebenso konsequent wie eigenwillig aufbricht, neu formuliert und erweitert.
Franz Erhard Walthers zwischen 1963 und 1969 realisierter »1. Werksatz« ist ein Schlüsselwerk der deutschen Konzeptkunst. Mit seinen in der Folgezeit entstandenen Arbeiten entwickelt Walther die Begrifflichkeit von Skulptur weiter.
Mehr als 30 Jahre lehrte Franz Erhard Walther als Professor für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. So unterschiedlich aktionistisch agierende Künstler wie Santiago Sierra, Jonathan Meese, John Bock oder Christian Jankowski gingen aus seiner Klasse hervor.
Für die fünfköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, Karlsruhe, war Franz Erhard Walthers »vollkommen neuer Umgang mit Skulptur«, der den traditionellen Material- und Werkbegriff in grundlegender Weise veränderte, ausschlaggebend.
Bis heute bietet Walther der jüngeren Generation wichtige Anregungen wie die Idee eines »leibhaftig« in Aktion tretenden Betrachters. Mit der Preisvergabe an den viermaligen documenta-Teilnehmer Franz Erhard Walther ist im Herbst 2011 eine Ausstellung in den Städtischen Museen Heilbronn verbunden.