2017/02/23: Gerrit Frohne-Brinkmann ist Follow Fluxus-Stipendiat 2017
Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zum zehnten Mal in Folge vergebene Stipendium »Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen« geht 2017 an den HFBK-Absolventen Gerrit Frohne-Brinkmann (Masterabschluss 2015).
Gerrit Frohne-Brinkmann studierte an der HFBK Hamburg bei Prof. Andreas Slominski und Prof. Ceal Floyer. In seinen Arbeiten, die nicht selten in Zusammenarbeit mit anderen Künstler/innen entstehen, verknüpft Gerrit Frohne-Brinkmann skulpturale Präsentationen mit performativen und sprachlichen Handlungseinheiten, welche die Werke erst „stattfinden“ lassen, ohne deren Auswirkungen und Einordnungen zu kontrollieren. Im Rahmen des Follow Fluxus Stipendiums 2017 will sich der Künstler in Wiesbaden mit der Schnittmenge zwischen frühzeitlichen Kulturformen und aktuellen populären Aufführungsformaten im Vergnügungsbereich beschäftigen. Sein Interesse gilt dabei dem unmittelbaren Unterhaltungswert, den er aus Illusion, Zauberei, Film oder verschiedensten Shows extrahiert und in die bildende Kunst überführt. Mit diesem offenen Werkbegriff, bei dem er den gesellschaftlichen Hunger nach Vergnügung und Magie unter anderen stilleren, aber nicht weniger aufregenden Vorzeichen in Szene setzt, hat er die Jury überzeugt.
Die fünfköpfige Jury 2017 setzte sich zusammen aus Simone Neuenschwander, Direktorin des Kunstvereins Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft, Christian Jankowski, Konzeptkünstler mit einer Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und Kurator der Manifesta 2016, Michael Berger, Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Dr. Isolde Schmidt, Referentin für Bildende Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Elke Gruhn, Künstlerische Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden. Gerrit Fohne-Brinkmann wurde von Bettina Steinbrügge, Direktorin des Kunstvereins in Hamburg, und Dr. Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig Köln, für das Stipendium vorgeschlagen. Die Jury entschied aus 57 Nominierungen.
Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt (Juni bis August 2017) sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein (September 2017 bis Mai 2018) inklusive einer Publikation.
Bereits im Januar wurde Gerrit Frohne-Brinkmann außerdem mit dem Kunstpreis der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die zum 15. Mal ausgeschrieben wurde, ist mit 8000 Euro sowie einer Ausstellung im Stadtmuseum mit begleitender Publikation (Katalog) dotiert. Der Künstler wird seine Auszeichnung am 25. September im Oldenburger Stadtmuseum entgegennehmen; dann wird auch eine über drei Wochen laufende Ausstellung seiner Werke eröffnet.