2015/07/09: Karl H. Ditze-Preis für Rosanna Graf und Sakura Hada, Nachwuchsstipendium für André Mulzer
Die Karl H. Ditze Preise für die beste Bachelor-Abschlussarbeit wurden während der Eröffnung der HFBK-Absolventenausstellung am 9. Juli 2015 an Rosanna Graf (1. Preis in Höhe von 5.000 Euro) und Sakura Hada (2. Preis in Höhe von 2.500 Euro) verliehen. Die von zwei externen Jurys vergebenen Preise würdigen die besondere künstlerische Qualität und Ausdruckskraft der Abschlussarbeiten. Zudem sprach die Jury eine lobende Erwähnung für den Filmemacher Ulrich Schneider aus. Das Preisgeld betrug insgesamt 7.500 Euro. Das Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses der Hamburger Hochschulen ging an den Absolventen André Mulzer (Stipendium in Höhe von 15.000 Euro).
Zu den Preisträger/innen:
Rosanna Graf
(Bachelor of Fine Arts bei Prof. Jeanne Faust) — 1. Karl H. Ditze Preis für die beste Bachelor-Abschlussarbeit in Höhe von 5.000 Euro
In Rosanna Grafs gelooptem Film führt ein Zwillingspaar einen absurden Dialog, der in endloser Wiederholung und Zeitlosigkeit gefangen scheint. Die beiden übernatürlich wirkenden Wesen befinden sich in einem Setting, das an die klaustrophobischen Welten der Existenzialisten erinnert. Der mythische Spiegel ist hier ein Smartphone mit Selfie-Stick. In ihrem Rückgriff auf einen indianischen Göttermythos verwandelt Graf mit großer Genauigkeit zeitgenössische Pseudointeraktion und die Sprachfloskeln, die darüber evoziert werden.
Sakura Hada
(Bachelor of Fine Arts bei Prof. Andreas Slominski) — 2. Karl H. Ditze Preis für die beste Bachelor-Arbeit in Höhe von 2.500 Euro
Sakura Hadas zentrales Medium ist der Farbholzschnitt, den sie ins Zeitgenössische überführt und zu installativen Kompositionen erweitert. Als Grundlage dienen ihr in täglicher Arbeit entstehende Zeichnungen, Monotypien und Collagen, die in ihren Motiven sowohl auf Landschaften, Traumbilder und Katastrophen referieren. Der Jury gefiel besonders das Changieren zwischen Angst und Traum und die Reflektion auf unsere unstete Zeit.
André Mulzer (Diplom bei Prof. Michaela Melián) — Stipendium zur Förderung des künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchses der Hamburger Hochschulen in Höhe von 15.000 Euro
Mulzers Arbeiten formulieren einen eigenen poetischen Kosmos. Sie sind ein Zusammenschluss aus performten Songs, gesammelten Gegenständen, Wortbildern und ihren Geschichten, die einen losen Zusammenhang bilden. Der Bezug wird erst im Moment der Performance zum Leben erweckt, die sich aus Rap- und HipHop-Elementen speist. Die Jury überzeugte insbesondere, dass der Rhythmus seiner Performance zugleich grundlegende Struktur seiner Installation ist und er ein schlüssiges Zeichensystem entwickelt hat.
Die Jury:
Thomas Baldischwyler
Künstler und Absolvent der HFBK Hamburg
Hans D. Christ
Direktor Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Kathleen Rahn
Direktorin Kunstverein Hannover
Kolja Reichert
Kunstkritiker, Textchef von Spike Art Quarterly, Berlin
Bettina Steinbrügge
Direktorin Kunstverein in Hamburg
Ute Thon
Textchefin Art Kunstmagazin, Hamburg
Uwe Toben
aus dem Vorstand der Karl H. Ditze Stiftung.