2010/12/02: Hiscox Kunstpreis 2010 für Philindo Ambun Suri und Lars Hinrichs
Die HFBK-Studenten Philindo Ambun-Suri und Lars Hinrichs sind mit dem Hiscox Kunstpreis 2010 ausgezeichnet worden, der in diesem Jahr zum dritten Mal von dem Spezialversicherer Hiscox in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) vergeben wurde. Der mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an beide Künstler. Die Verleihung fand am 1. Dezember im Rahmen der Ausstellung aller Nominierten im Kunsthaus Hamburg statt.
Lars Hinrichs studiert im 7. Semester in der Klasse von Prof. Pia Stadtbäumer. Seine Zeichnungsfolgen haben meist marginale Sujets, die er in täglicher Wiederholung und mimetischer Manier anfertigt. Seine zeichnerische Arbeit fungiert als eine Art Selbstvergewisserung, als zeitliche Verortung und könnte zugleich als Sinnbild für die vergehende Zeit und damit für die Vergänglichkeit stehen.
Philindo Ambun-Suri (9. Semester) studiert im Studienschwerpunkt Zeitbezogene Medien bei Prof. Jeanne Faust. In seiner Videoarbeit »Happily Ever After« befasst er sich mit Bildern eines glücklichen Kleinfamilienlebens, die mit einem getragenen Chor-Gesang unterlegt sind. Was zunächst wie eine konsistente Geschichte und Familienidyll wirkt, wird durch Leerstellen und andere Störmomente in seiner Scheinhaftigkeit in Frage gestellt. Mit dem Glauben an die Wahrhaftigkeit der Bilder geht hier zugleich das Ideal der Familie verloren.
Außer Philindo Ambun-Suri und Lars Hinrichs waren zehn weitere HFBK-Studierende Katharina von Dolffs, Simon Hehemann und Stefan Vogel, Konstanze Klecha, Martin Meiser, Ingo Müller, Lennart Münchenhagen, Yann-Vari Schubert, Anna Steinert und Susanne Stroh.
Die Jury bestand in diesem Jahr aus Martin Köttering (Präsident der HFBK Hamburg), Dirk Luckow (Intendant der Deichtorhallen Hamburg), Claus Mewes (Direktor, Kunsthaus Hamburg), Robert Read (Kunstexperte von Hiscox, London) und Ralf Schlüter (stellv. Chefredakteur art Magazin).
Der internationale Spezialversicherer Hiscox bietet insbesondere für Kunstsammlungen Versicherungsschutz an. Seit langem fördert das Unternehmen weltweit junge KünstlerInnen, was u.a. der Kunstbegeisterung von Robert Hiscox (Chairman) zu verdanken ist. Durch die Kooperation mit einer Kunsthochschule wie der HFBK Hamburg und die Verleihung eines Kunstpreises möchte Hiscox sein Engagement für NachwuchskünstlerInnen verstetigen.
Gewinnerin des ersten Hiscox Kunstpreises im Jahr 2008 war die in Lyon geborene Künstlerin Valérie Rallière mit ihrer Installation eines pseudowissenschaftlichen Laboratoriums. 2009 haben sich zwei konzeptuell arbeitende Künstlerinnen den Preis geteilt: Ina Vanessa Arzensek überzeugte mit einem außergewöhnlichen Ei-Objekt neben Christin Kaiser, die mit experimentellen Möbelskulpturen Jury und Publikum gleichermaßen begeisterte. Nach Bekanntgabe der Hiscox Preisträger 2010 am 1. Dezember sind die Arbeiten vom 2. bis 5. Dezember in einer öffentlichen Ausstellung im Kunsthaus am Klosterwall zu sehen.
Ausstellung: 2. bis 5. Dezember 2010
Hiscox Kunstpreis 2010 – Ausstellung der Nominierten und Preisträger
Philindo Ambun-Suri | Katharina von Dolffs | Simon Hehemann und Stefan Vogel | Lars Hinrichs | Konstanze Klecha | Martin Meiser | Ingo Müller | Lennart Münchenhagen | Yann-Vari Schubert | Anna Steinert | Susanne Stroh
Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 23
www.kunsthaus-hamburg.de